Neukirchen-Vluyn Eltern sind verstimmt über Erziehungsverein

Neukirchen-Vluyn · Das vorzeitige Ende des Bildungsgangs Gesundheit und Soziales in der Höheren Berufsfachschule des Neukirchener Erziehungsvereins hat zur Verstimmung zwischen dem Verein und mehreren Eltern geführt.

Ein Vater, der seinen Namen nicht in der Zeitung sehen möchte, erklärt in einem Schreiben an die Presse, der Verein werde in diesem Fall seinem Wahlspruch "Kein Kind darf verloren gehen" nicht gerecht.

Pastor Hans-Wilhelm Fricke-Hein, der Direktor des Erziehungsvereins, erläuterte auf RP-Anfrage: "Der Bildungsgang, um den es geht, wird seit einiger Zeit immer weniger nachgefragt." Inzwischen sei die Zahl der Schüler auf einen Wert gesunken, der einen pädagogisch sinnvollen Unterricht nicht mehr ermögliche. "Daher wollen wir mit der jetzigen Klasse 11 abschließen", so Fricke-Hein. Damit die Schüler auch das zweite Jahr, also die Klasse 12, absolvieren können, sollen sie auf andere Berufskollege wechseln. Entsprechende Vereinbarungen mit Einrichtungen in Moers, Krefeld und anderen Städten der Umgebung seien bereits getroffen worden. Die Eltern seien in der vergangenen Wochen durch die Schulleiterin informiert worden und hätten sich über die Entscheidung betroffen gezeigt.

Die Kritik der Eltern entzündet sich vor allem an nicht gehaltenen Zusagen, die sowohl vom Land, vom Trägerverein und den Schülern selber gegeben worden seien. Die Entscheidung, diesen Bildungsweg nun aufzulösen, habe die Schulleitung "im Alleingang" getroffen. Auch habe man bislang keineswegs feststellen können, dass das Niveau des Bildungsganges und der Schülerleistungen durch die geschrumpfte Zahl der Absolventen gesunken sei, eher sei das Gegenteil der Fall.

Um die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Seiten zu klären, soll es nun morgen, Donnerstag, noch einmal ein Gespräch mit Elternvertretern und der Verwaltungsspitze des Erziehungsvereins geben.

(s-g)
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