Neukirchen-Vluyn Die Kultur bis in die Ladenlokale tragen

Neukirchen-Vluyn · Die Stadtverwaltung stellt ihre neue Konzeption für die Kulturarbeit vor. Kunst soll bis in die Ortskerne hinein belebend wirken.

 Ulrike Reichelt kümmert sich vor allem um die Schulkulturarbeit, ist aber auch mit dem Kulturbeauftragten Franjo Terhart in der offenen Kulturarbeit aktiv. Sie engagiert sich unter anderem im Projektzimmer an der Hochstraße.

Ulrike Reichelt kümmert sich vor allem um die Schulkulturarbeit, ist aber auch mit dem Kulturbeauftragten Franjo Terhart in der offenen Kulturarbeit aktiv. Sie engagiert sich unter anderem im Projektzimmer an der Hochstraße.

Foto: Dieker

Die Stadtverwaltung in Neukirchen-Vluyn hat gestern ihr aktuelles Kulturprogramm und ihre neue Konzeption für die Kulturarbeit vorgestellt. Letzteres ist ein umfangreiches Papier, das bereits von der Politik zur Kenntnis genommen wurde. Danach ruht die Kultur in der Stadt "auf vier Säulen", wie der zuständige Beigeordnete Jörg Geulmann erklärte. Da ist das städtische Kulturprogramm, eine erfolgreiche Reihe mit dem Schwerpunkt Humor. Dann sind da die öffentliche Kulturarbeit mit ihren vielseitigen Zweigen, die Schulkultur und jene Veranstaltungen, die von Ehrenamtlern oder kommerziellen Anbietern entwickelt werden. "Wir werden von anderen Kommunen beneidet", versichert Geulmann.

Teilnehmer des Gespräches waren neben dem Beigeordneten der Bürgermeister, Harald Lenßen, der Kulturbeauftragte der Stadt, Franjo Terhart, die für Schulkultur zuständige Mitarbeiterin Ulrike Reichelt sowie Oliver Nickel von der Agentur XXL-Eventmarketing. Mit dieser Firma bietet die Stadt auch in der laufenden Spielzeit wieder Veranstaltungen mit prominenten Kabarettisten und Comedians an (die RP hatte das Programm bereits vorgestellt). Dank Künstlern wie Herbert Knebels Affentheater, die gleich zwei Mal kommen, ist die Bilanz ausgeglichen - auch das sei nicht alltäglich, meint Geulmann.

Ulrike Reichelt erläuterte gestern die Angebote der offenen Kulturarbeit und der Schulkultur. In Zeiten, wo Fördergelder nicht mehr mit der Gießkanne ausgeschüttet werden, müssen sich die Kulturmacher in den Städten zusammentun und gemeinsam um das Geld aus Fördertöpfen ringen. "Das geschieht über Verbünde wie den Kulturraum Niederrhein", erläutert Reichelt, die zum Amt für Wirtschaftsförderung gehört und auch bei den Veranstaltungen rund um die Belebung des Dorfes Neukirchen engagiert war. Ein Beispiel, wie man Kultur bis in stillgelegte Ladenlokale tragen kann, ist die Fleischerei Mevissen, die vor einiger Zeit schließen musste. Auch wenn keine Schnitzel mehr verkauft werden, könnten die Räume doch eine interessante Neuverwendung finden. Reichelt verweist auf die Reihe "Stadt, Land, Fluss", in deren Rahmen die ehemalige Wurstküche zu einem Installationsort für Kunst wurde.

Da man in der Verwaltung überzeugt ist, die Kultur in der Stadt sei insgesamt auf einem guten Weg, fallen die Vorschläge für die Neukonzeption auch wenig dramatisch aus. Die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen soll verstärkt werden, ebenso mit dem Kulturraum Niederrhein und mit dem Kultursekretariat Gütersloh. Die kulturellen Akteure im Ort sollen besser vernetzt und gesellschaftliche Entwicklungen berücksichtigt werden. Das letzte Wort hat dann, wie jetzt, der Kulturausschuss des Rates.

(RP)
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