Neukirchen-Vluyn CDU nimmt Bauern in den Blick

Neukirchen-Vluyn · Beim Politischen Frühstück sprach Gitta Connemann über die Landwirtschaft.

 Gitta Connemann sprach beim politischen Frühstück auf Einladung der Mittelstandsvereinigung.

Gitta Connemann sprach beim politischen Frühstück auf Einladung der Mittelstandsvereinigung.

Foto: Klaus Dieker

Dumping-Preise für Milch und Milchprodukte, verschärfte Verordnungen für Nutztierhaltung, bürokratische Überfrachtung, billige Fleischimporte aus dem Ausland und ein in den vergangenen Jahren immer stärker werdender Imageverlust, die Bauern in Deutschland haben zurzeit mit vielen Problemen zu kämpfen. Grund genug für die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT) in Neukirchen-Vluyn, diese Situation zum Thema ihres 15. Politischen Frühstücks zu machen.

Rund 140 Mitglieder und Gäste waren dazu am Sonntag in den Sport- und Freizeitpark "Klingerhuf" gekommen, darunter die CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski und der CDU- Europarlamentarier Karl-Heinz Florenz. Der eigentliche Ehrengast war jedoch die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Gitta Connemann. Sie sprach an diesem Vormittag unter dem Titel "Ernährung und Landwirtschaft - Spannungsfeld zwischen Angebot, Verbraucheranspruch und Politik" gut anderthalb Stunden lang über die Probleme der deutschen Bauernschaft und deren politische Lösungsmöglichkeiten. "Zurzeit gibt es rund 280 000 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland. Vor nicht einmal 20 Jahren waren es noch doppelt so viele. Dazu kommt eine aus 700 000 Verarbeitungs- und Handelbetrieben bestehende Ernährungsbranche, in der etwa elf Millionen Erwerbstätige beschäftigt sind", begann sie ihren Vortrag zunächst mit einem Ausflug in die Statistik. Diesen Daten würden die politischen Entscheidungen im Bund und in den Ländern jedoch nur bedingt gerecht. Viele Bauern fühlten sich angesichts von 32 Prozent Einkommenseinbußen im vergangenen Jahr zurzeit von der Politik eher im Stich gelassen. Dazu käme eine in der jüngsten Zeit immer mehr zunehmende Diffamierung des Berufsstandes in den Medien, so dass selbst der junge, gut ausgebildete Bauernnachwuchs kaum noch Zukunftschancen für sich sehe. "Ich will mir aber kein Land vorstellen, in dem es keine Bauern mehr gibt", appellierte sie zum Schluss ihres Vortrags leidenschaftlich an ihre Zuhörerschaft.

(lang)
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