Neukirchen-Vluyn Camper erobern das Festivalgelände

Neukirchen-Vluyn · Seit gestern ist das "Dong Open Air" im vollen Gange: Mit Rucksäcken und Bollerwagen ziehen die Metal-Fans auf die Halde. Auf dem Campingplatz genießen sie nicht nur die Musik und das Bier, sondern auch den malerischen Ausblick.

 Nicko aus Mönchengladbach jongliert mit seinem Diabolo vor seinen Kumpels. Rund um das Festivalgelände haben Metal-Fans ihre Zelte und Pavillons aufgeschlagen und verbringen die Zeit auf dem Dongberg. Der Weg zur Bühne ist nicht weit — so ist es auch als das "Festival der kurzen Wege bekannt."

Nicko aus Mönchengladbach jongliert mit seinem Diabolo vor seinen Kumpels. Rund um das Festivalgelände haben Metal-Fans ihre Zelte und Pavillons aufgeschlagen und verbringen die Zeit auf dem Dongberg. Der Weg zur Bühne ist nicht weit — so ist es auch als das "Festival der kurzen Wege bekannt."

Foto: Dieker, Klaus

Manuel und Mario sind gleich da. Mitsamt ihrem ganzen Gepäck, Essen, Trinken und einem Feldbett, haben sie den Dongberg erklommen. 20 Minuten haben sie dafür gebraucht. "Der Rest von uns kommt mit dem Shuttlebus nach, aber wir hatten keinen Bock zu warten", sagt Manuel. Auf der Halde Norddeutschland ist das "Dong Open Air" schon im vollen Gange, auf der Bühne lässt die Band "Detraktor" gerade harte Metal-Töne erklingen. Rund um das Festival-Gelände ist eine bunte Zeltstadt entstanden: Männer in neonfarbenen Anzügen und schwarzen Band T-Shirts ziehen an Mario und Manuel vorbei, eine Gruppe Mädchen hat sich an den Imbissbuden mit Pommes und Burgen eingedeckt. Doch die jungen Männer haben noch keinen Blick dafür, sie sind auf der Suche nach ihrem Zeltplatz. "Da hat jede Gruppe einen eigenen Stammplatz, wir sind eigentlich immer in der Nähe der Malteser, weil wir da auch die meisten Leute kennen", sagt Mario. Er zählt seine Festivalbänder, die er um den Arm trägt: "Es müsste jetzt mein achtes Mal hier sein", sagt der Kamp-Lintforter.

Auf dem "Dong Open Air" ist der Campingplatz im Preis des Festivaltickets enthalten. "Es dürften rund 2000 Camper sein", sagt Mitveranstalter Stephan Liehr. Die meisten kommen aus einem Umkreis von 100 Kilometer, "aber wir haben auch Gäste aus Frankreich da", sagt er. Seit gestern Mittag dürfen die Metall-Fans anreisen, wer den Berg nicht zu Fuß erklimmen möchte, kann auch einen der Shuttlebusse nehmen, die die Festivalbesucher auf die Halde fahren. Ob nun zu Fuß oder per Bus, belohnt werden die Ankommenden in jedem Fall mit einem weiten Ausblick über Felder und Wiesen des Niederrheins. "Ich denke, es gibt nirgendwo eine Location, wo man so pittoresk zelten und feiern kann", sagt Liehr. Das wissen auch die Besucher zu schätzen: Charline und Dominik aus Wuppertal und Dortmund haben sich einen Platz direkt hinter der Bühne gesichert: "Man kann einmal rund um gucken", sagt Dominik, der zum ersten Mal auf dem Metall-Fest ist.

Mit ihrem Zweimannzelt halten die beiden es beinahe noch spartanisch. Andere Besucher sind bestens ausgerüstet: etwa eine Männer-Truppe einige Zelte weiter. Ihre eigene Zapfanlage ziehen viele neidische Blicke auf sich und ist der Aufhänger für manches Gespräch. "Fragt lieber, was wir nicht haben", scherzen sie. Neben der Musik ist es auch das gelungene Drumherum, das die Truppe schon seit Jahren zum Dong Open Air lockt. Alte Bekannte treffen hier aufeinander, aber es entstehen auch neue Freundschaften - das liegt nicht zuletzt an der familiären Atmosphäre, die die Metall-Fans zu schätzen wissen: "Es gibt viele nette Leute hier und man kommt schnell ins Gespräch", sagt Vestus (24) aus Dortmund, "unsere Nachbarn haben wir auch schon in unseren Pavillon eingemeindet." Dazu gehört etwa Jan-Christoph aus Oldenburg. "Man findet eigentlich immer schnell Anschluss, es sind jedes Mal die gleichen Bekloppten unterwegs", sagt er und lacht.

(ubg)
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