Neukirchen-Vluyn Autorinnen machen sich gegenseitig Mut

Neukirchen-Vluyn · Einmal im Monat treffen sich Menschen, die Freude am Schreiben haben, in Neukirchen-Vluyn und tauschen sich aus.

Zum gemütlichen Kaffeeklatsch hatte der Autorenkreis Neukirchen-Vluyn am Sonntagnachmittag in die Räumlichkeiten der Freien Evangelischen Gemeinde an der Hartfeldstraße eingeladen. Wer der Einladung "Nehmen wir uns Zeit füreinander!" gefolgt war, konnte eine Stunde lang den Geschichten, Gedanken und Gedichten zum Thema "Zeit" aus der Feder der vier Damen lauschen.

Philosophische Alltagsbetrachtungen stellte Sabine Martinovsky vor, indem sie die Zeit selber zu Wort kommen ließ, der man immer hinterherlaufe, sie aber doch niemals fangen könne. Auch Marlis Becker gab der Zeit selbst eine Stimme, die staunend auf die Erdgeschichte zurückblickt und feststellt: Mein Wesen ist Veränderung! In einer anderen Geschichte wagte sie einen Blick in die Zukunft und sinnierte, dass uns die Sehnsucht nach menschlicher Begegnung trotz technischer Hilfsmittel und virtueller Realität wohl erhalten bleiben werde.

Lucia Wille-Kahlen spürte dem Zeitbegriff an einem ganz normalen Arbeitstag nach und stellte fest, dass es für die Zeit keine Sparkasse gibt. "Ich kann die Zeit, die ich habe, sinnvoll investieren", lautete ihr Fazit. Susanne Reijnen hatte einige kurze und knackige Gedichte zum Thema mitgebracht. Außerdem entführte sie die Zuhörer mit ihrer Geschichte auf eine Zeitreise während eines Gewitters, das die Protagonistin mitten in einen Krimi von Agatha Christie versetzt.

Sabine Martinovsky las den spannenden Anfang ihres Romans "Die Pforten der Zeit", in dem Caitlin auf einem Mittelaltermarkt einen wunderschönen jungen Mann trifft und sich unversehens im Irland des Jahres 1142 wiederfindet. Martinovsky hat ihren Roman vor zwei Jahren veröffentlicht. Der zweite Band ihrer fantasievollen Zeitreise ist bereits in der Mache. Aber auch alle anderen haben den Wunsch, ihre Texte zu veröffentlichen. Mit kürzeren Texten in Anthologien hat es bereits geklappt.

"Man braucht viel Geduld und einen langen Atem", weiß Martinovsky. "Ich habe mein Buch in nur zwei Monaten geschrieben, dann aber ein Jahr lang überarbeitet und einen Verlag gesucht." In ihren monatlichen Treffen machen sich die Frauen deshalb gegenseitig Mut, teilen ihre Erfahrungen und geben sich Tipps. Das könne auch mal der Hinweis auf einen Literaturwettbewerb sein oder auf ein inspirierendes Buch.

Geschrieben wird zu Hause, mal zu einem gemeinsamen Thema, mal ganz individuell. Dann lese man sich gegenseitig die Ergebnisse vor, und wer eine Rückmeldung oder Kritik wünsche, bekomme sie von den anderen.

Bereits für den 29. November ist die traditionelle Jahreslesung geplant. Sie findet um 19 Uhr im Restaurant Peking-Garten in Vluyn statt. Danach wird wieder fleißig geschrieben, und zwar unter dem Motto "April, April". Die Ergebnisse lassen sich am 1. April 2018 im Dorfcafé Friesen in Repelen hören. Der Autorenkreis würde sich ganz besonders über neue Mitschreiber freuen.

Informationen gibt es unter: www.autorenkreis-neukirchen-vluyn.jimdo.com

(rauh)
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