Neukirchen-Vluyn Anwohner trödeln auf Gewerbeparkfest

Neukirchen-Vluyn · Die Veranstaltung zog gestern Groß und Klein in das Gewerbe- und Wohngebiet im Norden von Neukirchen. 40 Händler aus dem Gewerbegebiet, dem Dorf und der Ernst-Moritz-Arndt-Straße präsentierten sich mit ihren Angeboten.

 Die Anwohner der ganzen Siedlung hatten ihre Stände vor den Haustüren aufgebaut. Dort präsentierten sie alles, was Keller, Kinderzimmer und Dachboden hergaben. Die Besucher konnten nach Herzenslust stöbern.

Die Anwohner der ganzen Siedlung hatten ihre Stände vor den Haustüren aufgebaut. Dort präsentierten sie alles, was Keller, Kinderzimmer und Dachboden hergaben. Die Besucher konnten nach Herzenslust stöbern.

Foto: Klaus Dieker

Die Veranstaltung kam glücklicherweise ohne Wolkenbrüche aus - und auch ohne professionelle Straßenhändler. Denn das übernahmen die Anwohner selbst. In der ganzen Siedlung hatten diese ihre Stände vor den Haustüren aufgebaut und präsentierten alles, was Keller, Kinderzimmer und Dachboden hergaben: Vom Babystrampler bis zur Bohrmaschine, vom Brautkleid bis zur Briefmarkensammlung konnte nach Herzenslust gestöbert und gefeilscht werden. Man musste schon gut zu Fuß sein, um das ganze Gebiet abzulaufen. Wie gut, dass es den "Paulinchen-Express" gab. Das Bähnchen tuckerte über das weitläufige Gelände und hielt an sieben verschiedenen Haltepunkten.

Einen schon traditionellen Höhepunkt bildete das "Badewannen-Rennen" der Firma Systembad van Ende und des Kensho Fitnesslandes. Zwei auf Europaletten geschraubte und mit Rollen versehene Badewannen dienten dabei als Fahrzeuge. 14 Teams traten im K.O.-System gegeneinander an, immer ein Karate-Kind in der Wanne wurde von einem Systembad-Mitarbeiter angeschoben. Im Affenzahn ging es über eine Strecke von 20 Metern und wieder zurück. Ein Riesenspaß für die Teilnehmer und die zahlreichen Zuschauer, die die Teams anfeuerten und bejubelten. "Es geht dabei nicht nur um Kraft und Geschwindigkeit, sondern auch um Köpfchen und Geschicklichkeit", verriet Firmeninhaber Jörn van Ende, der mit seinem Sohn Luis (12) antrat. Ihn hatte auch persönlich der Ehrgeiz gepackt, denn sein Cousin René hatte ihn herausgefordert. Der war aber gut vorbereitet und konnte schließlich mit Söhnchen Max (5) in der Wanne das Rennen für sich entscheiden. Die beiden waren sichtlich stolz auf ihren Triumph und den Wanderpokal, der nun für zwei Jahre einen Ehrenplatz zu Hause in Köln erhalten wird. Jörn van Ende ist trotzdem froh und stolz über das gelungene Fest. "Die Gemeinschaft, die daraus entstanden ist, nützt uns allen", so der Geschäftsführer.

Ein Neuzuwachs ist die Bio-Bäckerei Schomaker aus Rheurdt. Vor den Türen des ehemaligen "Holzum"-Gebäudes wurden schon mal herzhafte Quiches sowie Kaffee und Kuchen angeboten. Beim Blick ins Innere aber sah man nur gähnende Leere. Wegen Brandschutzbestimmungen musste die Eröffnung verschoben werden. Ab September sollen dann hier Bio-Backwaren für den ganzen Niederrhein gebacken werden, außerdem kann man sich auf einen Laden und ein Café freuen. Am Sonntag war aber auch an anderen Ständen für das leibliche Wohl gesorgt, beispielsweise beim Averdunkshof. Beim Frisörsalon "Haareszeiten" konnte man sich sogar mitten auf der Straße die Haare schneiden lassen. An der Raiffeisenstraße boten viele Familien auf langen Tischen ihre Schätze an, so auch vier Generationen der Familie Keßler. Alfred Keßler suchte Abnehmer für seine zahlreichen Briefmarkenalben, Angelika Keßler verkaufte selbstgebastelte Glückwunschkarten und Fensterdekorationen. Beim Tisch von Tochter und Enkelin wechselten schöne gebrauchte Kleider und Babysachen den Besitzer. In zwei Jahren wird es eine Neuauflage dieser Mischung aus Gewerbe und privatem Trödelmarkt geben.

(rauh)
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