Neukirchen-Vluyn 13-Tonnen-Schornstein geht auf Reisen

Neukirchen-Vluyn · Die Enni hat den stählernen Schlot auf dem Zechengelände abmontiert und nach Borken gebracht. Er wird überholt und mit einem weiteren Schlot auf der neuen Heizzentrale seinen Platz finden.

 Mit der Hilfe einer Spezialfirma wurde der Stahlschlot aus dem Gebäude gezogen und als Schwerlast nach Borken transportiert.

Mit der Hilfe einer Spezialfirma wurde der Stahlschlot aus dem Gebäude gezogen und als Schwerlast nach Borken transportiert.

Foto: Enni

Seit 13 Jahren gehört der 27 Meter hohe Schornstein auf dem ehemaligen Niederberg-Gelände zum Neukirchen-Vluyner Stadtbild. Nun ist er verschwunden. Am Dienstag hat die Enni Energie & Umwelt den 13 Tonnen schweren Stahlschlot mit einer Spezialfirma aus dem Gebäude der ehemaligen Wärmezentrale gezogen und als Schwerlasttransport auf Reisen geschickt. In Borken bekommt er nun eine Überholung und verliert drei Meter an Höhe, um in acht Wochen nach Neukirchen-Vluyn zurückzukehren. Und zwar mit einem Zwillingsbruder.

"Dann werden wir das Duo in unsere neue Heizzentrale einbauen, die Ende des Jahres in Betrieb gehen soll", erklärt Enni Projektleiter Ingo Blank.

Die Heizzentrale gehört zu den Vorhaben, mit denen die Enni das 2014 sanierungsbedürftig übernommene Wärmenetz erneuern will. Bereits im Frühjahr konnte das Unternehmen das 23 mal 17 Meter große Gebäude errichten, dem Diplom-Ingenieur Ingo Blank bis zur nächsten Heizperiode Leben einhauchen wird. So ist im April ein rund 20 Tonnen schwerer Heizkessel per Schwerlasttransport aus dem österreichischen Bischofshofen an den Niederrhein gekommen.

"Den zweiten benötigten Heizkessel werden wir wie den Schornstein aus dem ehemaligen Heizwerk der RAG übernehmen. Da das gegenüber den Fördertürmen liegende Gebäude eine neue Nutzung bekommt, fällt die Anlage der Stadtwärme Kamp-Lintfort als Wärmelieferant dort endgültig weg", erklärt Blank. Insgesamt wird die Enni allein auf Niederberg rund zwei Millionen Euro in die Versorgung der derzeit rund 1500 Neukirchen-Vluyner Wärmekunden investieren. Auch am rund 32 Kilometer langen Rohrnetz wird das Unternehmen weiter arbeiten. "Wir werden das sanierungsbedürftige Netz sukzessive für die Zukunft rüsten und kommen mit unserer Strategie gut voran", erklärt Blank. Die Heizzentrale bleibt nach ihrer Inbetriebnahme im Oktober meist im Stand-By-Betrieb. "Sie ist reine Vorsorge und unterstützt die Wärmelieferung aus dem Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof." Dort hat sich die Enni mit der Stadtwärme Kamp-Lintfort auf eine langfristige Wärmelieferung geeinigt.

(RP)
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