Nettetal Zehn Millionen Euro für schnelles Internet

Nettetal · Das Unternehmen Deutsche Glasfaser will im Nettetaler Stadtgebiet schnelle Internet-Verbindungen anbieten und startet jetzt die Kundensuche. In Schaag, Leuth und Breyell sollen die Glasfaserkabel als erstes verlegt werden

 Im August hat in Niederkrüchten in mehreren Ortsteilen der Glasfaser-Ausbau begonnen. Jetzt will die Deutsche Glasfaser nach Nettetal.

Im August hat in Niederkrüchten in mehreren Ortsteilen der Glasfaser-Ausbau begonnen. Jetzt will die Deutsche Glasfaser nach Nettetal.

Foto: Glasfaser

Das Unternehmen Deutsche Glasfaser will mit Nettetal eine Leerstelle in seinem Verbreitungsgebiet schließen. "Wir starten jetzt mit der Nachfragebündelung", erklärte Marco Westerberg, Regionalmanager für den Niederrhein, gestern bei einer Pressekonferenz im Rathaus. Dafür sollen insgesamt zehn Millionen Euro investiert werden - "alles eigens Kapital, ohne Fördermittel", wie Westerberg betont. In zwei unterschiedlichen Phase soll die Nachfrage bei den Nettetaler Kunden analysiert werden: zunächst in Schaag, Onnert, Breyell und Leuth, anschließend in Hinsbeck. Sobald 40 Prozent der Haushalte erreicht sind, kann der Ausbau starten. "Noch vor dem Sommer könnten die Bagger rollen", sagte Westerberg.

Die Deutsche Glasfaser baut ein Netz für schnelle Internetverbindungen aus, die vom Verteilerkasten über die Straßen bis in jede Wohnung reichen. Glasfaser gilt derzeit als die effizienteste Technik auf dem Markt. Dadurch können Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) erreicht werden. "Im Kreis Heinsberg bedienen wir mehr als 50 Prozent aller Anschlüsse, insgesamt rund 64.000 Anschlüsse", sagte der Regionalmanager. Dies sei eine Erfolgsgeschichte, die man auch für den Kreis Viersen erreichen wolle. In Schwalmtal ist das niederländische Unternehmen bereits seit dem Jahr 2016 aktiv, ebenso in Brüggen und Niederkrüchten. "Weitere Ausbaupläne gibt es für Viersen, Willich, Grefrath, Tönisvorst und Kempen", kündigt Marco Westerberg an. Dort wolle man überall eine IT-Struktur entwickeln, in Kempen und Willich etwa in Gewerbegebieten. Das Besondere an der Glasfaser-Verbindung sei so Westerberg die "Symmetrie der Produkte": Senden und Empfangen von Daten erfolge mit identischer Geschwindigkeit.

Für Nettetals Bürgermeister Christian Wagner (CDU) ist "moderne IT-Technik in Wohngebieten, aber auch in Gewerbe- und Industrieflächen ähnlich existenziell wie die Versorgung mit Wasser und Elektrizität". Im Stadtteil Kaldenkirchen und im Gewerbegebiet Venete habe die Stadt deshalb auf Hochleistungsglasfaser-Verbindungen gesetzt.

In Nettetal sind bereits Anbieter wie Unitymedia und die Deutsche Telekom als Internetanbieter aktiv. Bürgermeister Christian Wagner (CDU) ist zufrieden, dass das Portfolio nun erweitert wird.: "Wier begrüßen die intitiative des Unternehmens sehr", sagt der Verwaltungschef. Glasfaser sei nach seiner Einschätzung und nach der von Experten "die Technik der Zukunft". Wagner wies auf ein Gutachten des Kreises Viersens hin, in dem alle Kreis-Kommunen mit Blick auf ihre Breitband-Ausstattung untersucht werden.

In Nettetal sind für den Glasfaser-Ausbau zwei Phasen vorgesehen: gestartet wird in Schaag, Onnert, Breyell und Leuth. "Dort können wir insgesamt 4588 Anschlüsse erreichen", sagt Westberg. Zur zweiten Phasen gehört Hinsbeck (1590 Anschlüsse). Auch Pläne für eine dritte Ausbauphase gebe es bereits. Zudem soll es für Gewerbetreibenden spezielle Angebote geben. "Wir wollen in acht Nettetaler Gewerbegebieten aktiv werden", kündigte der Regionalmanager an.

Auch Bürgerinformationen hat das Unternehmen Deutsche Glasfaser geplant. Die erste für Anwohner aus Hinsbeck wird mit dem Stadtteilgespräch von Bürgermeister und verwaltung im Dezember gekoppelt; ein Termin dafür steht allerdings noch nicht fest. Im Februar ist zudem eine Informationsveranstaltung für die übrigen Anwohner im vorgesehenen Ausbaugebiet geplant.

(busch)
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