Nettetal Werner-Jaeger-Gymnasium will Schüler für Wissenschaft begeistern

Nettetal · Zwei Kabel, eine Batterie und eine Glühbirne, dazu verschiedene Materialien mit der Fragestellung, welches davon Strom leitet. Das ist nur eine Station von insgesamt vier, die Grundschülern bei den Experimentiertagen am Werner-Jaeger-Gymnasium (WJG) angeboten wurden. Seit neun Jahren gibt das Gymnasium in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) Viertklässlern an zwei Terminen die Möglichkeit in die Fächer Physik, Biologie, Chemie und Geografie zu schnuppern. Und was eignet sich dazu besser, als spannende Experimente?

 Lea-Marie (l.) und Hanna experimentieren mit Gas und Schutzbrille.

Lea-Marie (l.) und Hanna experimentieren mit Gas und Schutzbrille.

Foto: Busch

"Wir wollen die Schüler für diese Fächer begeistern", sagt Barbara Prümen, Koordinatorin der Experimentiertage am WJG. Gestern hatten bereits die ersten 70 Jungen und Mädchen die Möglichkeit, verschiedene naturwissenschaftliche Versuche auszuprobieren. "Am 8. November findet von 15.30 bis 17 Uhr der zweite Tag für Viertklässler statt, die auch mal experimentieren möchten", sagt Prümen. Dann wird es ein besonderes Angebot geben: 15 Lego-Roboter stehen den Kindern zur Verfügung und können unter Anleitung programmiert werden. "Das hat es vorher noch nie gegeben", sagt die Koordinatorin.

Im Chemieraum haben Thara und und Milla, beide Schülerinnen an der katholischen Grundschule Lobberich, Schutzbrillen an. Vor ihnen Essig, ein Zylinder sowie Glaskolben, Backpulver und ein Luftballon. Vorsichtig schütten sie in den Essig das Backpulver hinein und setzen den Ballon darauf. Der bläst sich auf. Es macht plopp, und die Kinder brechen in Gelächter aus. "Das ist ein geheimnisvoller Stoff, der dort entsteht, den man weder riechen noch hören oder sehen kann", sagt Chemielehrer Dirk Hintzen. Naturwissenschaftliche Fächer, die Spaß machen sollen - das vermitteln die Lehrer.

Im Physikraum nebenan untersuchen Lennart Janßen und Jannik Stein, welches Metall tatsächlich Strom leitet. Dafür stecken sie die sogenannten Krokodilsklemmen beliebig an Kupfer, Aluminium und Stahl und verbinden zur Batterie in der Hoffnung, dass die Glühbirne zu leuchten beginnt. "Also Plastik und Glas können wir uns sparen zu testen, das leitet nicht", sagt der neunjährige Jannik überzeugt. Die Jungen besuchen derzeit die vierte Klasse der katholischen Grundschule Jahnstraße in Kaldenkirchen und sind begeistert von dem Angebot am WJG: "Das macht voll Spaß", urteilt Lennart und kann es kaum erwarten zur nächsten Station zu kommen.

Die Experimentiertage haben jedes Jahr Neues zu bieten. "Das denken sich unsere Fachlehrer aus, und es kommen tolle Experimente raus", sagt Barbara Prümen. Wie das Marsmännchen wieder nach Hause findet, erkunden die Kinder bei Erdkundelehrer Chris Michiels. Und warum Menschen zwei Augen haben und nicht nur eins, können die Schüler im Selbstversuch testen. Dafür lassen sich Cora und Julian (GGS Lobberich) jeweils ein Auge verbinden und werfen sich einen Tennisball hin- und her. "Warum ist das jetzt viel schwerer, als mit beiden Augen?", fragt Biologielehrer Florian Witter. Die Antworten sind vielfältig. Ein spannender Nachmittag geht zu Ende. Die Schule hofft, dass die Experimentiertage bei vielen Grundschülern noch lange im Gedächtnis bleiben und sich viele von ihnen für das Werner-Jaeger-Gymnasium als weiterführende Schule entscheiden.

(janj)
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