Nettetal "Viel Lärm um nichts"

Nettetal · Die Sporthalle in Kaldenkirchen wird weitergebaut. Der Rat stimmte mehrheitlich dem Erbpachtvertrag für das Grundstück zu. Der Förderverein wird nicht aus der Pflicht entlassen seinen Beitrag zu leisten.

In einer vierstündigen Sonderschicht entschied der Rat am Donnerstagabend, dass der Bau der Sporthalle in Kaldenkirchen weitergeht. Redner aller Fraktionen versicherten sich dabei, dass niemand den Hallenbau in Frage stelle. FDP und WIN blieben allerdings be ihrer bisherigen Kritik. WIN lehnte den Erbbauvertrag ab, die FDP hat dem Weiterbau der Sporthalle auf der Basis bisher vorgelegter Berechnungen nicht zugestimmt.

So allein stehen die Kritiker nicht. Denn Erhard Scholz (Grüne), Harald Post (CDU) und die beiden Mitglieder von WIN enthielten sich zum Thema Finanzierung. Steuerrechtliche Probleme verhindern bisher, dass der Förderverein ein Grundstück der Stadt überträgt, auf dem bereits gebaut wird.

Erbitterte Debatte

Vorausgegangen war eine lange und streckenweise erbittert geführte Debatte über die Vergangenheit und wie sich das heute auswirkt. "Nichts Neues", wie es für die SPD-Fraktion Christian Schürmann ausdrückte, erfuhren die weitaus meisten Ratsmitglieder. Günter Werner (CDU) listete auf, dass auf Betreiben der CDU zunächst der Bedarf der Halle ermittelt wurde, dass dann mehrere Standorte diskutiert und schrittweise Beschlüsse gefasst wurden — alle einstimmig. "Wir konnten uns die Halle aber nicht leisten", fügte er hinzu. Erst das vom Bund geschnürte Konjunkturpaket habe der Stadt die Möglichkeit eröffnet, das Millionenprojekt anzupacken.

Im Kern geht die Kritik der FDP in Richtung Förderverein. Der habe 500 000 Euro als Leistung zugesichert, erklärte Hans-Willy Troost. Darauf warte man aber weiterhin. Er schlug vor, dem Verein eine zeitliche Frist, abgesichert durch Bürgschaften, für die Zahlung seines Beitrages zu setzen. Man könne die Halle ja soweit bauen, bis nur noch die 500 000 Euro fehlten. Aber eine Frist hatte auch Bürgermeister Wagner vorgeschlagen.

"Wir können davon ausgehen, dass der Verein es schafft, seine Versprechungen einzuhalten", erklärte Werner. Schürmann warf der FDP und WIN vor, das Thema aufzubauschen. Es sei immer wieder nach dem Beitrag gefragt worden und unredlich, jetzt einen gegenteiligen Eindruck zu erwecken.

Troost blieb unbeeindruckt. "Ist es richtig, dass man immer das Gefühl hat, man wird in etwas hineingedrängt, ohne eine Alternative zu haben?" fragte er. Später fügt er hinzu, die Fraktion fühle sich unter dem Druck des Verfahrens "geknebelt". Uneins, so berichtete Erhard Scholz, sei die Fraktion der Grünen, die er wegen der Urlaubszeit aber allein vertrat. WIN-Sprecher Hajo Siemes beteuerte, seiner Fraktion gehe es um Rechts- und Verfahrenssicherheit. Die hat nach ihrem Bekunden die ABK-Fraktion bereits in den Diskussionen zuvor gewonnen. Hans Overhage warf den Kritikern vor, sie machten "viel Lärm um nichts". KOMMENTAR

(RP)
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