Nettetal Vereine hoffen auf Becken in Breyell

Nettetal · Wird das Lehrschwimmbecken in Breyell saniert, wird dort oder an anderer Stelle neugebaut? Diese Fragen beschäftigen die Turnvereine Breyell und Lobberich. Beide sehen Nachteile bei einem Verzicht auf den Standort Breyell

 In gibt es am Schulzentrum ein Lehrschwimmbecken, das Schüler und Vereine nutzen. Doch es ist in einem schlechten Zustand. RP-Foto: J. Knappe

In gibt es am Schulzentrum ein Lehrschwimmbecken, das Schüler und Vereine nutzen. Doch es ist in einem schlechten Zustand. RP-Foto: J. Knappe

Foto: Breyell

Nach Horst Gerlach, Sprecher der Grundschulen in Nettetal, haben auch zwei Sportvereine auf fehlende Schwimmflächen aufmerksam gemacht. Die Vorsitzende des TV Breyell, Gabriele Kriegers, und die Vereinsturnwartin Marianne Doußier haben dazu mit Bürgermeister Christian Wagner (CDU), der Technischen Beigeordneten Susanne Fritzsche, dem Ersten Beigeordneten Armin Schönfelder sowie Roland Peuten, Leiter des Schul- und Sportamtes, gesprochen. Initiiert wurde dieses Treffen von Marcus Optendrenk, dem Vorsitzenden des TV Lobberich und CDU-Stadtverbandschef.

In den Schwimmabteilungen beider Vereine sind viele Kinder, Jugendliche und Senioren aktiv. Der TV Lobberich fürchtet die Aufgabe des Beckens im Sport- und Freizeitdorf Hinsbeck; die Breyeller Vereinsschwimmer leiden unter dem maroden Zustand des Beckens am Schulzentrum, das immer wieder wegen Reparaturen ausfällt.

 In K gibt es bereits das Nettebad und die benachbarte Saunalandschaft Finlantis. RP-Foto: D. Buschkamp

In K gibt es bereits das Nettebad und die benachbarte Saunalandschaft Finlantis. RP-Foto: D. Buschkamp

Foto: aldenkirchen

Seit März ist der Lehrschwimmbecken geschlossen. Dort war unter anderem eine Leitung leck geschlagen. 7000 Euro müssten in die jüngste Reparatur investiert werden. Voraussichtlich ab 15. Mai wird das Bad wieder geöffnet. "Das Wasser ist eingelassen. Wir warten jetzt noch auf die vorgeschriebene Untersuchung der Wasserproben und die Freigabe", erklärte Rathaus-Sprecher Jan van der Velden auf Anfrage.

Dass für das marode Lehrschwimmbecken eine nachhaltige Lösung gefunden werden muss, ist bekannt. Im Dezember 2016 hatte sich der Stadtrat für den Bau eines weiteren Schwimmbeckens ausgesprochen. Nicht geklärt ist die Standortfrage. Bisher hatte Bürgermeister Christian Wagner Vorteile in einem weiteren Becken in Kaldenkirchen gesehen - wenn dort Synergien mit den vorhanden Schwimmflächen erzielt werden könnten. Dies wird zurzeit untersucht.

In der jüngsten Ratssitzung hatte Wagner aber auch ein anderes Szenario entworfen: Der Schwimmstandort Breyell könnte erhalten werden. Dies müsse aber noch innerhalb der Verwaltung geprüft werden. Nach ersten Gesprächen mit dem Nettebetrieb seien die Synergie-Effekte mit einem neuen Becken weniger entscheidend als angenommen.

TV-Vorsitzender Marcus Optendrenk regte an, "in Breyell ein gutes Schwimmangebot zu erhalten, das für die Schaager, Lobbericher, Hinsbecker und Breyeller Kinder, Schulen und Senioren gut erreichbar ist". Gerade für eine familienfreundliche Stadt wie Nettetal müsste ein ortsnahes Angebot für Kinder, die schwimmen lernen wollten, erhalten bleiben. Margret Tüffers, die seit vielen Jahren Schwimmgruppen betreut, sagte, wie schmerzhaft die Beckenschließung in Hinsbeck sei. Eine Fahrt nach Kaldenkirchen sei für sie und auch für viele ältere Schwimmer keine Alternative.

Bis zum Sommer will die Verwaltung ein Konzept vorlegen, das die Möglichkeiten Sanierung oder Neubau beleuchtet - auch die Standortfrage soll dann geklärt werden. Nach Schätzungen der Verwaltung würde ein neues Becken rund drei Millionen Euro kosten. Auch eine Sanierung in Breyell würde sehr teuer werden. Bei Investitionen in das bestehende Gebäude sei man zudem an die vorhandene Beckengröße gebunden. Voraussichtlich in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause, am 5. Juli, sollen die Ratsmitglieder darüber abstimmen.

(busch)
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