Nettetal Seit 50 Jahren Freunde in Caudebec

Nettetal · Eine Gruppe aus Nettetal besucht jetzt die Partnerstadt. Änni Pielen, Horst Peschkes und Günter Isenberg sind von Anfang an dabei und fahren erneut mit. Be-geistert von der Idee sind auch Anita Schrömges (47) und ihre Familie, die erstmals mitreisen

 Änni Pielen (85)

Änni Pielen (85)

Foto: Buschkamp

Vor 50 Jahren gehörte Änni Pielen (heute 85) zu den ersten Lobberichern, die sich für einen Austausch mit dem französischen Caudebec interessiertem. "Ich hatte davon in der Zeitung gelesen und habe mich gemeldet", erinnert sie sich. Zu gleich drei Familien hat sie Kontakt aufgenommen. Daraus entstand eine Jahrzehnte dauernde Verbundenheit, Besuche und Gegenbesuche wechselten sich ab. "Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich in Caudebec war. Eine der Damen habe ich noch zu ihrem 95. Geburtstag besucht", erzählt Pielen. Die Kinder einer anderen Gastfamilie waren im vergleichbaren Alter wie Pielens eigener Nachwuchs - auch das schaffte Berührungspunkte. Durch Lulu, die zur Freundin wurde, habe sie die französische Küche kennen und lieben gelernt: "Besonders lecker waren die Schnecken - und erst die Soße dazu", schwärmt sie noch heute.

 Horst Peschkes (75)

Horst Peschkes (75)

Foto: Daniela Bsuchkamp

Horst Peschkes (75) hat über die Feuerwehr Verbindungen in die Normandie gefunden. Anlass sei das 100-jährige Bestehen des Löschzugs Lobberich gewesen. 1983 sei er dann mit Reinhold Heußen, Wolfgang Peschkes, Peter Alker und Heinz Josef Schotten erstmals 1200 Kilometer weit gereist, um die französischen Feuerwehrkameraden kennenzulernen. Es sollte nicht die letzte Reise werden. "Mit dem Kommandanten Jean-Pierre Soudais verband mich sehr viel", erinnert sich Peschkes. Beim ersten Treffen hätten sich beide sympathisch gefunden - und trotz schwieriger Verständigung habe sich daraus eine Freundschaft entwickelt, die bis zu Soudais' Tod währte. "Wir haben schöne Stunden verlebt", so Peschkes. Nach seiner Erfahrung hänge der Erfolg des Austausches vom Engagement auf beiden Seiten ab: "Es muss jemanden geben, der sich darum kümmert."

Günter Isenberg (81) ist ein großer Anhänger des Frankreich-Austauschs: "Durch persönliche Kontakte erhält man ein ganz anderes Bild eines Landes und der Menschen." Oft sei die Sprache ein Hindernis. Er selbst sei über seine Französisch-Kenntnisse aus der Schule zum Austausch gekommen; durch seine berufliche Tätigkeit bei der Firma Niedick sei er viel gereist. Was für ihn ein unvergessliches Erlebnis ist: Als eine Delegation aus Nettetal nach Caudebec-en-Caux reiste und die Firma Niedick extra Samtkleider für eine Modenschau anfertigen ließ. Die kamen in einen großen Lastwagen - und los ging die Fahrt. "Fünf Mädels und fünf Männer wurden als Mannequins mitgenommen. Sie zeigten in der Stadt Kleidung aus Samt und Seide."

Das Foto zeigt eines der Vorbereitungstreffen; dabei besuchte eine französische Gruppe 1965/66 Nettetal. busch-

(RP)
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