Nettetal Regionen kooperieren für neue Ideen

Nettetal · Die Leader-Region der Städte Nettetal, Straelen, Geldern, Kevelaer und die Vital-Region der Gemeinden Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal wollen künftig enger zusammenarbeiten. Gestern schlossen sie einen Vertrag ab

 Straelens Bürgermeister Hans-Josef Linßen (vorne links), Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch (vorne rechts) mit den Bürgermeisterkollegen Dominik Pichler (Kevelaer, hinten links), Sven Kaiser (Geldern, 2.v.l.), Christian Wagner (Nettetal, r.), Ansgar Reichmann vom Auswahl-Gremium der "Vital"-Region (Mitte) und Margret Voßeler, stellvertretende Vorsitzende der "Leader"-Region, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in Nettetal.

Straelens Bürgermeister Hans-Josef Linßen (vorne links), Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch (vorne rechts) mit den Bürgermeisterkollegen Dominik Pichler (Kevelaer, hinten links), Sven Kaiser (Geldern, 2.v.l.), Christian Wagner (Nettetal, r.), Ansgar Reichmann vom Auswahl-Gremium der "Vital"-Region (Mitte) und Margret Voßeler, stellvertretende Vorsitzende der "Leader"-Region, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in Nettetal.

Foto: Birgitta Ronge

Manche Probleme sind überall gleich: Auf dem Land fahren die Busse oft nur einmal pro Stunde, am Wochenende gar nicht. Dorfbewohner müssen weite Wege zurücklegen, um zum Einkaufen oder zum Arzt zu kommen. Gaststätten sind geschlossen, viele Geschäfte ebenso. Die Umgebung ist schön - doch wenn mehr Touristen kommen würden, wäre das noch schöner.

Damit der ländliche Raum langfristig lebenswert bleibt, hat die Europäische Union das Förderprogramm "Leader" auf den Weg gebracht. Die Abkürzung steht für "Liaison entre actions de développement de l´économierurale" - Französisch für die "Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft". Das Programm wird mit EU-Mitteln und Landesmitteln gefördert. Eine "Leader"-Region sind die Städte Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen, die sich unter dem Namen "Leistende Landschaft" zusammengeschlossen haben. Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal bilden die "Vital"-Region "Schwalm-Mittlerer Niederrhein". Auch durch "Vital" soll der ländliche Raum gefördert werden.

Jetzt haben die beiden Nachbarregionen die Zusammenarbeit beschlossen. Gestern unterzeichneten die Bürgermeister in der Biologischen Station Krickenbecker Seen den Kooperationsvertrag. Die Zusammenarbeit bringe "neue Ideen, die über die bloße Netzwerkbildung hinausgehen", erklärt Hans-Josef Linßen, Vorsitzender der "Leader"-Region und CDU-Bürgermeister Straelens. Künftig wollen sich die Beteiligten stärker darüber austauschen, welche Projekte sie wie auf den Weg bringen. Denn was nebenan funktioniert, kann auch für die eigene Region eine gute Idee sein: "Die Probleme enden nicht an Gemeindegrenzen", so Alexandra Lenz, Regionalmanagerin der Vital-Region "Schwalm-Mittlerer Niederrhein". Durch die Kooperation habe man "die Chance, gemeinsam die Region nach vorne zu bringen". Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch (CDU) knüpft an die Zusammenarbeit die Hoffnung, "gute Themen für uns herausziehen zu können".

Die "Leader"-Region "Leistende Landschaft" bringt gerade fünf Projekte auf den Weg: Unterstützt werden sollen mehr Maßnahmen zur Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen, eine Route der Landschaftskultur und des Agrobusiness, Dorf-Integrationsfachkräfte, die Flüchtlingen und Saisonarbeitern bei der Integration helfen, ein Bewegungsparcours des Stadtsportverbands Straelen sowie ein Sinnesgarten am Gelderner Krankenhaus. Zudem kooperiert die "Leader"-Region "Leistende Landschaft" mit der "Leader"-Region "Niederrhein: natürlich lebendig!" (Alpen, Rheinberg, Sonsbeck, Xanten) bei einem Umweltbildungsprojekt. Auch in der Vital-Region "Schwalm-Mittlerer Niederrhein" hat das Projektauswahl-Gremium die ersten beiden Projekte angestoßen. Stimmt die Bezirksregierung zu, können sie starten. So will der Verein "BaseL", der an Nettetaler Schulen junge Leute beim Berufseinstieg unterstützt, ab 1. April auch an der Gesamtschule Brüggen tätig werden. Zudem stimmte das Gremium zu, den Geldautomat-Pavillon in Gützenrath zum Dorfpavillon mit Begegnungs- und Informationsstelle umzubauen.

(RP)
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