Nettetal Private Haushalte surfen schneller

Nettetal · Der Glasfaserausbau in Nettetal kommt voran, Mitte des Jahres werden zwei Gewerbegebiete angeschlossen. Unternehmen warten auf den Anschluss, denn für sie ist er wettbewerbsnotwendig. Die Telekom zieht nach.

 Derzeit sind die Stadtwerke Nettetal – wie hier in Leuth – damit beschäftigt, in der Stadt neue Glasfaserleitungen zu verlegen.

Derzeit sind die Stadtwerke Nettetal – wie hier in Leuth – damit beschäftigt, in der Stadt neue Glasfaserleitungen zu verlegen.

Foto: Busch

Seit dem 2. Dezember verfügen viele Nettetaler über schnellere Internetleitungen. Die Stadtwerke Nettetal verbesserten in Zusammenarbeit mit dem Venloer Unternehmen Systemec das Glasfasernetz für Privatkunden im Stadtgebiet. So können private Nutzer nun mit Unity Media das neue, besonders schnelle Breitbandinternet (50 bis 100 MegaBit pro Sekunde) einsetzen. "Wir haben schon positive Rückmeldungen aus Leuth bekommen", berichtet Norbert Dieling, Geschäftsführer der Stadtwerke Nettetal. Mittels einer sogenannten Verfügbarkeitsprüfung können interessierte Privathaushalte auf der Internetseite von Unity Media prüfen, ob ihr Haushalt bereits über schnelleres Internet verfügt.

Drei Gewerbegebiete sind Kandidaten für Ausbau

Unterdessen laufen Gespräche mit Unternehmen aus drei Gewerbegebieten Nettetals zur Aufrüstung. Neben den konkreten Interessengesprächen werden die Stadtwerke zusätzlich in den Gebieten zu Informationsveranstaltungen einladen, bei denen sie die Vorteile des schnellen Internets für Unternehmen vorstellen.

In der Auswahl stehen das Industriegebiet Leuth, das Industrie- und Gewerbegebiet am Herrenpfad sowie das Gewerbegebiet Am Panneschopp/Wambacher Straße. "Die beiden Gebiete mit dem meisten Interesse bekommen den Zuschlag", sagt Norbert Dieling. Anschließend werden bei Tiefbauarbeiten Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt. Wenn das Wetter günstig bleibt, sind die Unternehmen Mitte des Jahres angeschlossen.

Druckerei sieht derzeitigen Stand als "erbärmlich"

Für die ansässigen Unternehmen ist die Verbesserung der Leitungsgeschwindigkeit extrem wichtig, um im Wettbewerb zu bestehen. "Kurz gesagt: Es ist schlicht eine Katastrophe, wir sind eines der modernsten Länder der Welt, aber gerade im ländlichen Raum ist das Internet viel zu langsam zum Arbeiten", klagt Thomas Schäfer, Betriebsleiter bei Walter Grieger Offsetdruck. "Es ist äußerst erbärmlich, was technisch hier möglich ist", sagt er weiter. Die Druckerei sei auf schnelles Internet angewiesen. Zum einen, um Druckdaten von Kunden schnell zu erhalten, zum anderen für die eigene Standortvernetzung und den Austausch mit einer Druckerei in Bielefeld. "Da hängen auch Arbeitsplätze hier in Nettetal dran", schildert Schäfer die Situation. Eine Verbesserung sei dringend nötig.

Ähnlich schildert es der IT-Experte des Unternehmens, Thomas Hauser. "Als Standard liegt hier eine DSL-2000-Leitung. Wir haben, weil wir darauf angewiesen sind, eine 10-MegaBit-Standleitung bei der Telekom gemietet, das entspricht etwa DSL 10.000." Nach seinen Informationen ist der Informationsabend für sein Gewerbegebiet für Mitte Februar geplant.

Inzwischen hat die Telekom den Ausbau des Breitbandinternet für den Vorwahlbereich 02153 angekündigt.

(RP)
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