Nettetal Pfadfinder bringen Feuer der Hoffnung

Nettetal · Annähernd hundert Pfadfinder aus dem Bezirk Grenzland haben in der Alten Kirche in Lobberich das Friedenslicht abgeholt. Sie bringen das in der Geburtskirche in Bethlehem entzündete Licht in ihre Gemeinden.

 Diözesankurat Thomas Schlütter feierte mit den Pfadfindern zur Aussendung des Friedenslichts in der Alten Kirche einen Gottesdienst.

Diözesankurat Thomas Schlütter feierte mit den Pfadfindern zur Aussendung des Friedenslichts in der Alten Kirche einen Gottesdienst.

Foto: Busch

Selten einmal haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene in jüngerer Zeit ihre Hoffnung auf Frieden in der Menschheit so eindrücklich geäußert, wie am Dienstagabend in der Alten Kirche in Lobberich. Etwa hundert Jungen und Mädchen aus dem gesamten Bezirk Grenzland feierten mit Diözesankurat Thomas Schlütter einen intensiven Wortgottesdienst. Neben Leitern zahlreicher Stämme aus dem Kreis Viersen und Altpfadfindern waren auch einige Eltern nach Lobberich gekommen.

"Steht nicht abseits, schließt den Kreis, jeder neue Freunde weiß" heißt es in einer Strophe des Liedes "Flinke Hände, flinke Füße", das jeder Pfadfinder kennt. Vieles nahm an diesem Abend darauf Bezug. Pfadfinder leisten seit jeher Friedensarbeit in der ganzen Welt, es gibt zahllose Gruppierungen in vielen Ländern, die sich der Idee von Frieden und Gerechtigkeit verschrieben haben.

Weil aber jeder, vom Wölfling bis zum Rover, seine eigene Identität behält und aus ihr heraus das Pfadfindertum lebt, forderte Schlütter die Kinder und Jugendlichen auf, ein Wort oder einen Satz ihrer ganz persönlichen Hoffnung auf ein schmales Stückchen Holz zu schreiben, das in der Kirche verteilt wurde. Anders, als vielleicht erwartet worden war, wurden sie nicht verlesen, sondern in eine Wanne gelegt, aus der, entzündet vom Friedenslicht auf dem Altar, bald eine große Flamme loderte.

Während die Hölzchen verbrannten, vereinigten sich die Wünsche in Gemeinsamkeit und wurden so zum "Feuer der Hoffnung", das über diesen Tag hinaus wirken solle, erklärte Schlütter. Das Feuer in der Schale brannte bis zum Ende des Gottesdienstes, die Kirche war in dieser zeit fast in Dunkelheit getaucht, das anfängliche Spiel mit mehrfarbigem Licht war bewusst ausgeschaltet worden.

"Hoffnung schenken - Frieden finden", diesen Wunsch der diesjährigen Aktion äußerten Pfadfinder in den Fürbitten in unterschiedlicher Weise. Gegen Ende des Gottesdienstes hieß Schlütter einige junge Menschen aus Afghanistan, Iran und Syrien in der Kirche willkommen. "Ihr kamt als Flüchtlinge, und wir hoffen, dass ihr als Freunde bleibt", wünschte der Diözesankurat den Gästen. Sie mischten sich später unter Pfadfinder - die meisten kamen in Kluft -, die bei Glühwein und Punsch noch ein wenig zusammenblieben und dann mit dem Friedenslicht in ihren Laternen den Heimweg antraten.

(RP)
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