Nettetal Paniermehlfirma schafft in Nettetal 100 Jobs

Nettetal · Der Neusser Paniermittelhersteller Brata sucht ein zweites Standbein. Gefunden hat er es an der Dülkener Straße in Breyell. Dort will er bis zum Jahr 2025 rund 30 Millionen Euro in eine neue Produktionsstätte investieren

 Zwischen Autobahn und der Dülkener Straße in Breyell liegt die Fläche, auf der Brata ab 2019 eine Produktion bauen will.

Zwischen Autobahn und der Dülkener Straße in Breyell liegt die Fläche, auf der Brata ab 2019 eine Produktion bauen will.

Foto: Buschkamp

Der Neusser Lebensmittelproduzenten Brata will ein rund 120.000 Quadratmeter großes Grundstück in Breyell kaufen und dort eine Paniermittelproduktion aufbauen: "Die Gespräche sind so gut wie abgeschlossen. Jetzt muss noch ein notarieller Kaufvertrag abgeschlossen werden", sagte Nettetals Bürgermeister Christian Wagner (CDU).

Insgesamt will das Neusser Familienunternehmen rund 30 Millionen Euro investieren. Am Stammsitz in Neuss werden Paniermehl und Panaden für die Industrie hergestellt - doch die Firma benötigt mehr Platz und will weiter wachsen. "Bis zum Jahr 2025 soll der neue Betrieb in Nettetal in drei Stufen ausgebaut werden. Die erste Stufe soll 2020 abgeschlossen sein", erläuterte der Verwaltungschef. Insgesamt könnten bei Brata in Breyell bis zu hundert neue Arbeitsplätze entstehen - qualifizierte ebenso wie solche für Hilfstätigkeiten. Die Firmenleitung von Brata war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Nach dem ewigen Venete-Fiasko ist dies ein Projekt, das die Seenstadt als Wirtschaftsstandort stärken kann - und das sie auch dringend braucht. Zwar funktionieren kleinere Gewerbeareale wie das Berger Feld, das gegenüber der Dülkener Straße und der geplanten Neuansiedlung liegt. Doch abgesehen von Cabooter am Kaldenkirchener Bahnhof plätschern die Firmenansiedlungen eher.

Dementsprechend zufrieden zeigte sich Bürgermeister Wagner: "Diese Ansiedlung ist eine der größten Investitionen in Nettetal seit langem, flächenmäßig halte ich es sogar für die größte Investition", sagte Wagner. Er wies auch auf die Nähe zum Thema Agrobusiness hin: "Zwar haben wir dieses Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie nicht bewusst gecastet." Aber das Interesse zeige, dass Agrobusiness für die gesamte Region unverändert ein wichtiges Thema sei.

Zustande gekommen war der Millionen-Deal zwischen den Nettetalern und den Neussern auf Vermittlung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen (WFG). Die ersten Gespräche hatte noch der jetzt aus dem Dienst ausgeschiedene Nettetaler Wirtschaftsförderer Dietmar Sagel geführt, die weiteren übernahmen im Sommer Christoph Kamps als kommissarischer Leiter des Wirtschaftsförderungsamtes und außerdem Bürgermeister Wagner selbst. Ab November wird Hans-Willi Pergens, Nettetals neuer Wirtschaftsförderer, der Kontaktmann sein.

Bereits im Jahr 2006 hatte sich die Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH & Co. KG (MEG) für das Areal an der Dülkener Straße zwischen Breyell und Lötsch interessiert und es drei Jahre später erworben. Die zur Lidl & Schwarz-Gruppe Firma aus Kamp-Lintfort wollte es nutzen, um eigenen Brunnen für Mineralwasser anzulegen. Die Pläne scheiterten zwei Jahre später endgültig, nachdem Probebohrungen einen vollkommen ungeeigneten Untergrund zutage förderten.

Die Stadtverwaltung will nun die weiteren Pläne zunächst mit der Bezirksregierung abstimmen. Wagner: "Wir wollen bis 2018 alles auf den Weg bringen."

(busch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort