Nettetal NRWs "starke Schule" kommt aus Nettetal

Nettetal · Die Gesamtschule Nettetal begleitet seit 2007 den Berufseinstieg ihrer Schüler und hilft ihnen, sich auf dem Ausbildungsmarkt zu orientieren. Jetzt wird die Schule ausgezeichnet und steht im Finale bei einem Landeswettbewerb.

 Wie beim Puzzle soll an der Gesamtschule alles zusammenpassen: Angelika Eller-Hofmann mit Jan Venten, Jan-Niklas Backes, Nick Antwerpen und Thomas Christians, die für ihre Schule einen Film gedreht haben. SV-Lehrerin Melanie Burk und Gérard Terfloth, Didaktischer Leiter, sind den Schülern gleichfalls Ansprechpartner.

Wie beim Puzzle soll an der Gesamtschule alles zusammenpassen: Angelika Eller-Hofmann mit Jan Venten, Jan-Niklas Backes, Nick Antwerpen und Thomas Christians, die für ihre Schule einen Film gedreht haben. SV-Lehrerin Melanie Burk und Gérard Terfloth, Didaktischer Leiter, sind den Schülern gleichfalls Ansprechpartner.

Foto: Klas Libuda

Unter den ersten drei sind sie schon, aber jetzt wollen sie auch gewinnen. Die Neunt- und Zehntklässler Jan, Jan-Niklas, Nick und Thomas sitzen im "baseL"-Raum der Gesamtschule Nettetal. Gerade flimmerte für drei Minuten ein Film über die Leinwand, der ihre Schule zeigt, vom Technik-Unterricht bis zur Cafeteria. Nur ein paar Powerpoint-Folien zu präsentieren, das sei ihnen schlicht zu wenig gewesen, sagt Schülersprecher Nick Antwerpen. Denn morgen müssen die Schüler im Schulministerium ihre Schule von ihrer besten Seite zeigen. Anschließend wird feststehen, wer den NRW-Wettbewerb "Starke Schule" gewinnt. "Wir haben gefilmt und gefilmt und gefilmt", sagt Antwerpen. Und das in Eigenregie. "Das zeigt auch, dass wir eine starke Schule sind", findet Schulleiterin Angelika Eller-Hofmann.

Rund hundert Schulen, die ihre Angebote an der Schnittstelle von Schule und Beruf für preiswürdig halten, hatten sich landesweit beim "Starke Schule"-Wettbewerb beworben und fest steht schon jetzt: Die Gesamtschule aus Nettetal gehört zu den besten drei. Morgen nun reist eine Delegation aus Schülern, Lehrern und Berufsberatern zur Preisverleihung nach Düsseldorf. Darum der Film, anderthalb Wochen Arbeit. Aber vielleicht bringt es ja die Entscheidung.

Mächtig überzeugt haben muss die Jury bereits die enge Zusammenarbeit der Gesamtschule mit dem Verein "baseL", der im Schulgebäude seinen Sitz hat und die Schülerschaft beim Berufseinstieg begleitet. Jeder Neuntklässler muss einmal bei der Beratung vorsprechen, das ist die Pflicht. So mancher, der Hilfe bei der Orientierung oder konkret bei der Bewerbung brauche, schaue aber öfter bei den professionellen Berufs-Trainern vorbei, sagt Angelika Eller-Hofmann. "Die, die unsicher sind, haben mehr Kontakt", sagt sie. "Wir zwingen niemanden." Aber Wackelkandidaten habe man durchaus im Blick.

"Du musst was machen" - diese Botschaft versuche man manch einem durchaus zu vermitteln. Und die Berufs-Coaches, die keine Lehrer, sondern externe Berater sind, hätten noch einmal einen anderen Zugriff, sagt Eller-Hofmann, weil sie dem Schulalltag ferner seien. Den engen Kontakt mit den Klassenlehrern pflegten sie dennoch. Und auch mit den Eltern. Sogar beim Elternsprechtag stehen die Berater Rede und Antwort.

115 Schüler schlossen im vergangenen Jahr die zehnte Klasse an der Gesamtschule ab, über die Hälfte möchte nun das Abitur schaffen. 30 Schüler aber fanden mit "baseL" eine Ausbildung. Als Bauzeichner, Schornsteinfeger oder in der Krankenpflege. Die Interessen seien sehr verschieden, sagt Eller-Hofmann.

An ziemlich vielem war auch die Wettbewerbs-Jury interessiert, die im vergangenen Jahr die Gesamtschule besuchte und mit Schülern, Lehrern, Eltern und der Leitung zu sprechen wünschte. Den ganzen Tag habe die Jury "alles auf den Kopf gestellt", so Eller-Hofmann, und hoffentlich viele positive Eindrücke mitgenommen. Etwa den, dass man an der Schule nicht defizitorientiert arbeiten, sondern Stärken herausarbeiten wolle. Das fachliche Lernen sei nicht alles, sagt Eller-Hofmann. "Wir wollen nicht nur Abschlüsse, sondern Anschlüsse vermitteln." Das sei für manche übrigens gleichfalls ein Antrieb, meint sie. Denn eine Perspektive motiviere zum erfolgreichen Schulabschluss.

Der Landeswettbewerb "Starke Schule" hingegen bestärkt nun die Nettetaler darin, in ihrer Arbeit nicht nachzulassen. Sollten sie morgen gewinnen, geht es übrigens gleich weiter: Ende April wird der Bundessieger gekürt.

(RP)
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