Nettetal Noch Hoffnung für Leuther Grundschule

Nettetal · Der Schulverein Leuth hatte zu einem Info-Abend in der Gaststätte Kother eingeladen. Der Bürgermeister und der Erste Beigeordnete gaben sich kämpferisch: Die Stadt will die Schule erhalten

 Bereits 2013 protestierten viele Eltern gegen eine mögliche Schließung der Grundschule Leuth.

Bereits 2013 protestierten viele Eltern gegen eine mögliche Schließung der Grundschule Leuth.

Foto: Busch

Von einer angeblichen Galgenfrist wollten die zahlreichen Eltern, die auf Einladung des Schulvereins in die Gaststätte Kother gekommen waren, nichts wissen. Auch Bürgermeister Christian Wagner (CDU) und der Erste Beigeordnete der Stadt Nettetal, Armin Schönfelder, gaben sich kämpferisch und haben die Grundschule noch nicht abgeschrieben.

In den vergangenen Tagen hatte schon ein Gespräch mit dem Bürgermeister stattgefunden, bei dem der Tenor der Stadt, "eine Schule solle am Ort erhalten bleiben", den Eltern Zuversicht gab.

Mit dem Schuljahr 2010/2011 ist die katholische Grundschule Leuth zusammen mit der katholischen Grundschule Kaldenkirchen zur "Verbundschule" geworden. "Am Anfang ist nicht alles rund gelaufen", berichtete Alexander Heymann, der gleich in mehreren Funktionen anwesend war. "Ich bin hier als Vorsitzender des Schulvereins, als Vater sowie als Elternvertreter des ersten Schuljahres", erklärte er. "Die anfänglichen Schwierigkeiten des bemängelten Unterrichtsausfalls sind zur Zufriedenheit aller bestens gelöst worden", betonte Heymann und versprühte Optimismus.

Bürgermeister Christian Wagner verglich die derzeitige Situation der Leuther Schule mit einem abstiegsgefährdeten Fußballteam und gab sich kämpferisch. "Die Spielzeit ist noch nicht abgelaufen, das Spiel ist erst aus, wenn der Schlusspfiff ertönt", zog er eine Parallele zu den Abstiegskandidaten in der Bundesliga. Als zweiter Standort der Verbundschule habe sich die Grundschule gut entwickelt. Bürgermeister Wagner gab als positives Beispiel auch den gut funktionierenden Verbund der Schaager Grundschule mit der Gemeinschaftsgrundschule Breyell an.

Die große Resonanz des Abends zeigte den Willen der Eltern, ihre Dorfschule zu erhalten. Darin waren sich die anwesenden Eltern, die Lehrer, die in Form ihrer Direktorin Ute Kipp vertreten war, Ortsvorsteher Heinz-Robert Reiners und Pastor Benedikt Schnitzler einig.

"Besonders die Gemeinschaft in unserer Dorfschule ist wichtig und lebt. Die Kinder haben ihre Schule in Leuth verdient", forderte er und erntete Beifall. Die Lage der Schule machte Schulverein-Vorsitzender Alexander Heymann noch einmal deutlich. Aufgrund der beruflichen Situation oder auch dem speziellen Förderbedarf ihrer Kinder, müssten Eltern ihre Sprösslinge an einer anderen Schule anmelden.

Bürgermeister Christian Wagner will den Schulstandort Leuth aufrecht erhalten, beeindruckend sei die Tatsache, dass Eltern die Sache selbst in die Hand nähmen, um die Schule in Leuth zu sichern. Jetzt müsse man die Eltern überzeugen, ihr Kind auch tatsächlich in Leuth anzumelden, appellierte er an die Zuhörer. Dabei gebe es bereits Zusagen von Neubürgern, die ihr Kind im kommenden Jahr auf jeden Fall in Leuth anmelden wollen, wie der Vorsitzende des Schulvereins berichtete. Die Vertretung bei Ausfällen von Lehrpersonal sei gut geregelt, das Problem der Vertretungslehrer würde rechtzeitig gelöst, griff Rektorin Ute Kipp die in der Vergangenheit krisitisierte Situation der Ausfallstunden auf.

Auch Mutter Melanie Brunen berichtete vom positiven Verlauf innerhalb der Schule, jetzt komme es auf die Anmeldezahlen an, die man im November endgültig kenne, sagte sie. Alexandra Schroers - zwei ihrer Kinder besuchten die Schule - hofft, dass auch ihr drittes Kind einmal in Leuth zur Schule gehen wird und berichtete vom aktiven Schulleben, das viele Angebote bereit hält. "Das Schulleben ist vielfältig, ob bei Ausflügen, dem jährlichen St.-Martins-Fest oder anderen außerschulischen Veranstaltungen", sagte die Mutter.

Auch das Betreuungsangebot sei in das pädagogische Konzept der Schule integriert und werde vom Lehrerkollegium begleitet, nahm eine andere Mutter das Betreuungsangebot unter die Lupe. "Wir schauen nicht mehr zurück, sondern blicken nur noch nach vorne", sagte Ortsvorsteher Heinz-Robert Reiners und betonte: "Wir haben in Nettetal keine bessere Schule als in Leuth!" , Bei seiner Aussage wusste er die Elternschaft der Leuther Grundschule hinter sich.

(RP)
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