Nettetal Neue Wohnungen für Kaldenkirchen

Nettetal · In Kaldenkirchen fehlen Wohnungen. Dagegen will die Baugesellschaft etwas tun und investiert 3,5 Millionen Euro in die Entwicklung einer Grünfläche an der Buschstraße. Der erste Mieter steht bereits fest

 Die gelbe Fläche ist das Grundstück an der Buschstraße, es grenzt direkt an die Rückseite des Restaurants Rustika.

Die gelbe Fläche ist das Grundstück an der Buschstraße, es grenzt direkt an die Rückseite des Restaurants Rustika.

Foto: Fotos Buschkamp

Die Baugesellschaft Nettetal will etwas gegen den Wohnungsmangel unternehmen. "Insbesondere Kaldenkrichen ist der Druck auf dem Wohnungsmarkt am höchsten. Dort sind kleine und mittlere Wohnungen gefragt", sagte Aufsichtsratsvorsitzender Marcus Optendrenk bei einem Pressegespräch. Dafür hat die Gesellschaft zum 1. Januar 2017 ein 3000 Quadratmeter großes Areal an der Buschstraße erworben. Inklusive Grundstück, Planung und Ausführung wird die Baugesellschaft, so Vorstandsmitglied Susanne Fritzsche, "rund 3,5 Millionen Euro investieren."

Die Fläche mit zahlreichen Bäumen, die direkt an die Rückseite des Restaurants Rustika grenzt, wird zurzeit gern von Hundebesitzern zum Spazierengehen gehen benutzt. Ursprünglich gab es dafür andere Pläne: So war sie etwa für den Bau einer Turnhalle vorgesehen. Die Stadtwerke Nettetal planten, dort ein Blockheizkraftwerk zu realisieren.

Eine Frage, die die Anwohner bereits bei den vorherigen Planungen beschäftigt hat: Was passiert mit den zahlreichen Bäumen, wenn das Areal bebaut wird? Dazu sagt Susanne Fritzsche: "Der Baumbestand ist sehr umfangreich. Es ist zu prüfen, welche erhaltenswert und standsicher sind." Die Baugesellschaft habe aber vor, Bäume zu erhalten.

Laut Sven Karth, Vorstand der Baugesellschaft, habe es im Aufsichtsrat unterschiedliche Überlegungen gegeben, wie die freie Fläche entwickelt werden könnte. Charakteristisch für das Areal seien die Nähe zum Zentrum, Parkplätze und Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe sowie die Nähe zu anderen Objekten der Baugesellschaft. Eine rein gewerbliche Nutzung lehnte der Aufsichtsrat ebenso ab wie eine reine Wohnbebauung. "Dies ist insbesondere im Erdgeschoss schwierig, da das Restaurant mit Kegelbahn direkt dort angrenzt", erläutert Karth. Für ein Wohn- und Geschäftshaus habe man die Lage als ungeeignet für den Einzelhandel angesehen, Gastronomie sei in der näheren Umgebung bereits mehrfach vertreten. Deshalb habe sich der Aufsichtsrat für eine Mischung aus einem Büro (400 Quadratmeter im Erdgeschoss) und Wohnungen (850 Quadratmeter) entschieden. Die Zeitschiene erläuterte Susanne Fritzsche: "Der Bebauungsplan soll bis Herbst 2018 fertig sein, der Bauantrag Ende 2018." Man wolle einen Architektenwettbewerb ausloben, "um die besten Ideen zu erhalten".

Nach ersten Überlegungen könnte das Gebäude zweigeschossig sein, teilweise auch dreigeschossig. "Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten", so Fritzsche. Baugebinn soll laut Sven Kar im Frühjahr 2019 sein; 2020 könne man frühestens mit dem Komplex auf den Markt gehen. Bei den Mietpreisen wolle man sich an den "bisher üblichen Sätzen der Baugesellschaft von acht Euro pro Quadratmeter ohne Nebenkosten" orientieren. "Wohnraum soll erschwinglich bleiben", sagt Optendrenk. Die Geschäftsstelle müsse umziehen, da im bisherigen Objekt alle Platzreserven ausgeschöpft seien; zudem sei es nicht barrierefrei. "Wir wollen einen zukunftsfähigen Standort, nah und erreichbar für alle Kunden", so der Vorstand.

(busch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort