Nettetal Leidenschaft für Landmaschinen

Nettetal · Peter Joosten (33) hat seine Meisterprüfung zum Landmaschinenmechaniker bestanden und gehört zu den 20 besten Absolventen landesweit. Am Sonntag findet die große Meisterfeier mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft statt

 Peter Joosten kümmert sich darum, dass landwirtschaftliche Maschinen wie etwa Traktoren, repariert werden. Die Landwirtschaft ist seit seiner Kindheit seine Leidenschaft.

Peter Joosten kümmert sich darum, dass landwirtschaftliche Maschinen wie etwa Traktoren, repariert werden. Die Landwirtschaft ist seit seiner Kindheit seine Leidenschaft.

Foto: Handwerkskammer Düsseldorf.

Peter Joosten ist ein offener und lebendiger Typ. Er beschäftigt sich gerne mit kniffeligen Aufgaben und ist sehr naturverbunden. Das kann er in seinem Beruf gut miteinander vereinen. Der Landmaschinenmechaniker sorgt dafür, dass Traktoren, Mähdrescher und andere Maschinen, die in der Landwirtschaft benötigt werden, repariert werden. Zudem berät er Kunden und macht sich auf Fehlersuche, wenn eine Maschine den Dienst verweigert. "Es ist eine sehr abwechslungsreiche Arbeit", sagt der Lobbericher, der jetzt erfolgreich seine Meisterprüfung absolviert hat. Und nicht nur das - der 33-Jährige gehört zu den besten 20 von 1028 Absolventen aus Nordrhein-Westfalen.

Seine Leidenschaft für die Landwirtschaft entwickelte Joosten bereits sehr früh. "Mit etwa zehn Jahren habe ich schon oft auf dem Nachbarshof mitgeholfen", erinnert er sich. "Daraus ist ein richtiges Hobby geworden. Er versorgte die Tiere, half bei der Feldarbeit mit. "Ich bin sehr naturverbunden. Während die anderen Kinder Fußball gespielt haben, habe ich mich um Tiere und Maschinen gekümmert", sagt der Lobbericher.

Nach der mittleren Reife hatte Joosten zunächst mit dem Beruf als Landschaftsgärtner geliebäugelt. Doch, anstatt Pflanzen und Bäume zu pflegen, entschied er sich dazu, lieber Maschinen zu warten und reparieren. 1999 begann er seine Lehre bei der Peter Josef Schmetz GmbH und absolvierte sie als Jahresbester. Obwohl sein Berufschullehrer viel Potenzial in ihm sah und ihm dazu riet, seinen Meister zu machen, entschied sich Joosten zunächst dagegen. Stattdessen arbeitete er zehn Jahre als Geselle.

Doch nach und nach reifte in ihm der Entschluss, das Versäumte nachzuholen. Ab Juli 2014 besuchte er die Meisterschule. "Ich wollte die richtigen Weichen für meine berufliche Zukunft stellen", sagt Joosten und ergänzt: "Außerdem wird das Lernen mit zunehmendem Alter nicht gerade leichter." Mit seinen damals 30 Jahren war er der älteste Absolvent, weshalb ihn seine Mitschüler liebevoll "Opa" nannten.

Im fachpraktischen Teil der Meisterprüfung musste Joosten eine elektrohydraulische Schaltung anfertigen und diese mit Relais, Schalter, Sicherungen, Sensoren und Magnetspulen verbauen. Sein überdurchschnittlich großer Einsatz wurde belohnt: Neben der erfolgreich abgelegten Meisterprüfung wurde er in seinem Fach zugleich Jahresbester. Im Nachhinein stellt er fest: "Heute würde ich den Vorbereitungskurs auf die Meisterprüfung direkt im Anschluss an die Gesellenprüfung absolvieren. Mit meinem Ausbildungswissen am Ball zu bleiben und mir lediglich das vertiefende Meisterwissen anzueignen, hätte vieles leichter gemacht."

Aktuell ist er beim Unternehmen Landtechnik Steprath in Dormagen beschäftigt. Zwar hat Joosten bereits darüber nachgedacht, sich selbstständig zu machen, entschied sich aber bisher dagegen. Dazu liebe er zu sehr seine Unabhängigkeit. "Mir macht meine Arbeit sehr viel Spaß, aber ich möchte mich noch nicht komplett binden", sagt der 33-Jährige. Seine Freizeit ist ihm viel Wert. Dennoch hilft der Lobbericher auch am Wochenende oftmals befreundeten Landwirten. "Ob die Tiere versorgt werden müssen, ein Stall gebaut werden soll oder Maschinen defekt sind - ich packe gerne mit an", sagt Joosten. "Die Landwirtschaft ist eben nicht nur meine Arbeit, sondern auch mein Hobby."

(RP)
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