Nettetal Lehrschwimmbecken soll in Breyell bleiben

Nettetal · Nettebetrieb und Schulausschuss votieren für einen Neubau am Schulzentrum Biether Straße. Am 13. März berät der Stadtrat

 Eltern und Kinder stehen vor dem geschlossenen Lehrschwimmbecken in Breyell. Die Kinder würden dort gern wieder schwimmen, die Eltern sind unzufrieden mit dem Ausfall des Schwimmunterrichts.

Eltern und Kinder stehen vor dem geschlossenen Lehrschwimmbecken in Breyell. Die Kinder würden dort gern wieder schwimmen, die Eltern sind unzufrieden mit dem Ausfall des Schwimmunterrichts.

Foto: F-H. BUSCH

In einer gemeinsamen Sitzung des Nettebetriebs und des Ausschusses für Schule und Sport haben die Mitglieder am Dienstagabend für einen Neubau des Lehrschwimmbeckens an der östlichen Grundstücksgrenze des Schulzentrums Biether Straße in Breyell gestimmt. Sie folgten damit der Empfehlung der Verwaltung, die diese Variante als wirtschaftlicher und sinnvoller als die anderen in einer Machbarkeitsstudie dargestellten Möglichkeiten erachtet.

Das Becken wurde 1964 gebaut und 1987 saniert. In den vergangenen drei Jahren war es mehrfach geschlossen, im Februar 2017 hat die Stadt es zuletzt dicht gemacht. Damals hatte das Rohr am Beckenablass-Ventil starke Schäden aufgewiesen, dann war der Schaltschrank für die Filtertechnik kaputtgegangen. Zuletzt stimmte die Wasserqualität in den Duschen nicht. Dafür seien nun Duschköpfe mit Filtern installiert worden, sagte Rudolf Ucher, Leiter des Immobilienmanagements der Stadt, gestern. Nächste Woche würden als doppelte Absicherung weitere Wasserfilter an den Anschlussleitungen angebracht.

Die Gutachter sehen am Breyeller Schulzentrum vier Möglichkeiten für ein neues Becken. Bei der ersten wäre es ans bestehende Gebäude angegliedert. Variante 2 sieht es vor der katholischen Grundschule (KGS), Variante 3 an gleicher Stelle, aber um 90 Grad gedreht. Alternativ käme die Errichtung an der östlichen Grenze des Schulgeländes in Betracht - wie nun von den Politikern favorisiert.

Der Neubau in Breyell würde laut der Gutachter knapp 3,7 Millionen Euro kosten; aus dem Programm Gute Schule 2020 könnten Fördermittel in Höhe von rund zwei Millionen Euro eingesetzt werden. Diese Möglichkeit scheide bei einer Erweiterung des Kaldenkirchener Nettebads aus. Die Betriebskosten in Breyell lägen jährlich bei knapp 150.000 Euro. Die Sanierung des bestehenden Beckens sei "auf Dauer unwirtschaftlicher" als eine Neubauvariante.

Die Politiker zeigten sich erfreut darüber, dass das Lehrschwimmbecken in Breyell bleibt. Es gab wenige Fragen; die WIN-Fraktion etwa wollte wissen, wer das Bad betreibt und wie viel Personal dafür nötig ist. Das neue Becken (Maße 12,50 mal acht Meter) könne nicht nebenbei durch den Hausmeister des Schulzentrums betreut werden, wie es bislang der Fall sei, sagte Bürgermeister Christian Wagner (CDU). Es werde überlegt, ob ein Vertrag mit den Stadtwerken oder Dritten in Frage komme. Die Personalfrage ließe sich noch nicht beantworten, sagte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche, weil die Auslastung noch nicht klar sei. Diskutiert werden solle, ob das Bad zukünftig auch in den Ferien genutzt werden kann. Die Grünen wünschen sich, dass es für die Bäume, die für den Neubau gefällt werden sollen, an anderer Stelle in der Stadt einen Ausgleich gibt.

Bärbel Kall (63), deren Enkel in seinen zwei Jahren an der KGS keinen Schwimmunterricht gehabt habe, ist froh, dass die Planungen voranschreiten. Doch sie hat Sorge, dass Zusagen gemacht, aber nicht gehalten werden; etwa dass Spielfläche der Schüler neuen Parkplätzen weichen muss. Fritzsche hatte in der Sitzung gesagt, dass keine zusätzlichen Stellplätze geplant seien.

Das bestehende Gebäude soll erhalten bleiben; in den oberen Etagen sind Klassenräume, das Erdgeschoss könne als Gymnastikraum genutzt werden, regte die SPD an. Ein Statiker habe das Gebäude überprüft und als standsicher bewertet, sagte Ucher. Zwar gebe es Schwundrisse im Putz, der Bau aber habe ein Stahlbetonskelett und sei ohne Weiteres zu benutzen.

(RP)
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