Nettetal LED ersetzt Gaslaternen

Nettetal · Die Stadtwerke Nettetal testen in Lobberich Leuchtdioden für die Straßenbeleuchtung. Am Schulzenburgweg sind sieben Lampen installiert. Bewährt sich die sparsame neue Technik, wird die Beleuchtung schrittweise umgerüstet.

In der Stadt geht ein neues Licht auf. Die Stadtwerke testen am Schulzenburgweg in Lobberich zurzeit sieben LED-Straßenlampen auf ihre Tauglichkeit. Es ist ein gewaltiger technischer Sprung. Denn an der Brabanter Straße in Lobberich werden sie schon bald dort immer noch betriebene Gaslaternen ersetzen.

Norbert Dieling, Geschäftsführer der Stadtwerke Nettetal, hat sich schon an seiner früheren Arbeitsstelle in Hessen mit der Effizienz von Straßenbeleuchtung befasst. Ursprünglich beleuchteten "Gasentladungslampen" die Ortschaften. Es folgten Glühbirnen in Straßenlampen, die ihre Umgebung in ein eher funzeliges Licht tauchten. Im vergangenen Jahrhundert wurden zuletzt Quecksilber-Dampf- und Natrium-Dampfleuchten eingesetzt.

50 Jahre alte Laternen

Die sieben neuen LED-Lampen lösten am Schulzenburgweg fünf über 50 Jahre alte Gaslaternen ab. In Lobberich gab es vor wenigen Jahren noch 200 Gaslaternen, von denen noch 28 an Brabanter-, Bleich- und Mühlenstraße sowie am Windmühlenweg installiert sind. Am Austausch werden die Anlieger gemäß Kommunalabgaben-Gesetz (KAG) an den Kosten beteiligt. Fällig werden nach Angaben der Technischen Beigeordneten Susanne Fritzsche drei- bis vierstellige Beträge, je nach Frontbreite und Grundstücksgröße. Der Kostenanteil richtet sich außerdem nach der Verkehrsbedeutung der Straße. Umgelegt werden so zwischen 10 und 60 Prozent auf Anlieger.

Die Leuchtdioden-Lampen verbrauchen etwa nur die Hälfte der Energie, die herkömmliche Lampen verschlingen. Gegenüber den Gaslaternen sind es gar 80 Prozent weniger. Die Lampen sind "sofort in voller Lichtstärke da", unterstreicht Dieling. Andere Lampen brauchen eine Weile, um ihre volle Leuichtkraft zu entfalten. Weil das LED-Licht aber schwächer ist, ersetzen sieben Lampen die fünf Gaslaternen. Sollten die neuen Leuchten die Erwartungen erfüllen, werden die Stadtwerke schrittweise und natürlich über einen längeren Zeitraum alle 6300 Straßenlampen im Stadtgebiet durch die LED-Technik ersetzen.

Die Modernisierung der Straßenbeleuchtung wird nicht nur Kosten senken, sondern auch den Ausstoß von Kohlendioxid. Die Stadtwerke unterhalten 6300 elektrische Straßenlaternen mit 190 Schaltstellen. Die Beleuchtung "frisst" etwa 2,3 Millionen Kilowattstunden Strom, das entspricht 575 Haushalten mit drei Personen. Die gebräuchliche Natrium-Dampfleuchte verbraucht 80 Watt, die vergleichbare LED-Leuchte 40 Watt. Am alten Rathaus in Lobberich befindet sich eine Messstelle, die das Signal zum Einschalten des Lichtes gibt, wenn sie nur noch 7 Lux Helligkeit misst.

(RP)
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