Nettetal Hochzeit auf den letzten Drücker im Nettetaler Standesamt

Nettetal · Der Dezember ist im Kreis Viersen als Heiratsmonat sehr beliebt. Viele Paare wollen sich vor dem Jahreswechsel noch das Ja-Wort geben. Schon jetzt ist ein Datum im kommenden Jahr häufig angefragt: der 18. August 2018

 Burkhard Jansen und Sabrina Nopper-Jansen tauschten am 22. Dezember in Lobberich die Ringe.

Burkhard Jansen und Sabrina Nopper-Jansen tauschten am 22. Dezember in Lobberich die Ringe.

Foto: Nopper

Burkhard Jansen und Sabrina Nopper-Jansen strahlen. Vor wenigen Tagen haben sich die Kaldenkirchener im Lobbericher Standesamt das Ja-Wort gegeben. "Es war einfach dieses besondere Flair, dass es kurz vor Weihnachten ist", sagt die frisch Verheiratete. So wie die Jansens machen es immer mehr Paare im Kreis Viersen: Kurz vor dem neuen Jahr sind in den Standesämtern die Termine schnell weg. Die Gründe für die Hochzeit in letzter Minute sind vielseitig.

Ute Marquardt-Schneiders hat schon viele Brautpaare getraut. Sie kennt die Gründe, warum viele einen Termin im Dezember bevorzugen: "Viele haben Urlaub, dann kann auch die ganze Familie eher teilnehmen, viele werden auch nach Schicksalsschlägen ,wachgerüttelt', und natürlich sind es auch steuerliche Gründe", sagt die Leiterin des Standesamts in Nettetal. Die Vorteile für eine Heirat Ende des Jahres nennt Steuerberaterin Annette Peschen: "Viele machen es kurz vor Jahreswechsel, um sich den Splitting-Tarif zu sichern." Dies bedeute, dass die Ehepartner eine gemeinsame Steuererklärung abgeben können und dann als eine Person behandelt werden. Das spare Steuern, sagt Peschen. Die größte Ersparnis würde jedoch der "klassische Fall" bringen: "Eine Familie mit zwei Kindern und ein Alleinverdiener", sagt die Expertin. Dadurch ließen sich im Durchschnitt bis zu 6000 Euro einsparen.

Für Burkhard Jansen und Sabrina Nopper-Jansen standen die steuerlichen Vorteile ganz hinten an: "Es ist ein netter Nebeneffekt, aber das hatte nichts mit der Entscheidung zu tun, dass wir es noch dieses Jahr machen wollten", sagt die Erzieherin. Den Antrag machte ihr damaliger Freund ihr Ende Oktober. "Wir sind jetzt sieben Jahre zusammen, ich wollte nicht die selbe Zeit nochmal verlobt sein", erzählt sie und lacht. Ihr Mann mache "Nägeln mit Köpfen", sie tauschten am 22. Dezember in Lobberich die Ringe.

Von einem "Hochzeits-Boom" im Dezember möchten die Standesämter im Kreis Viersen nicht sprechen. Doch das Interesse sei da, und die Termine würden gerne angenommen werden: In Nettetal, Brüggen und Niederkrüchten bleiben die Zahlen im Dezember im Vergleich zum Vorjahr gleich, in Viersen und Schwalmtal sind sie leicht gestiegen.

Im kommenden Jahr sei bei den künftigen Brautpaaren ein Datum bereits bei vielen in den Fokus gerückt: "Der 18. August 2018. Der Tag fällt auch noch auf einen Samstag, die Ambiente-Trauungen in Nettetal sind bereits alle ausgebucht", sagt Standesamtsleiterin Marquardt-Schneiders. Trauungen im Rathaus in Lobberich seien noch möglich. Wie in Nettetal, so gibt es auch in vielen Städten besondere Trauorte, die trotz Extrakosten bis zu 250 Euro bei den Paaren sehr beliebt sind. Dazu zählen etwa die Burg Brüggen, die Brachter Mühle, der Rokoko-Pavillon in Kaldenkirchen, der Lambertiturm in Breyell, das Haus Elmpt und die Narrenmühle in Dülken.

Burkhard Jansen und seine Frau haben erst einmal im Standesamt Ja gesagt. Im nächsten oder übernächsten Jahr wollen sich sie im Sommer kirchlich trauen lassen. "Für die Organisation nehmen wir uns dann mehr Zeit", sagt Sabrina Nopper-Jansen. Auch in die Flitterwochen wollen sie dann erst fahren. "Jetzt verbringen wir unseren Urlaub damit, unser Wohnzimmer zu renovieren", sagt die Ehefrau und lacht.

Die beiden würden immer wieder kurz vor Weihnachten heiraten: "Im Dezember meinem Mann das Ja-Wort geben", sagt die Kaldenkirchenerin verliebt.

(janj)
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