Nettetal "Freiräume für jeden schaffen"

Nettetal · Deutsche Sportjugend lud zum Jugendevent ein: NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann hatte ein straffes Programm

 NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann war zum Treffen der Sportjugend Nordrhein-Westfalen gekommen, die zu ihrem diesjährigen Jugendevent nach Hinsbeck eingeladen hatte.

NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann war zum Treffen der Sportjugend Nordrhein-Westfalen gekommen, die zu ihrem diesjährigen Jugendevent nach Hinsbeck eingeladen hatte.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Nordrhein-Westfalens Schulministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann hatte am Samstag ein straffes Programm vor sich: "Fürs Chillen bleibt da keine Zeit", sagte sie beim Besuch des Sport- und Erlebnisdorf Hinsbeck, von wo aus sie sich zu einer Veranstaltung nach Weimar aufmachte. Sie war dem Treffen der Sportjugend Nordrhein-Westfalen gefolgt, die zu ihrem diesjährigen Jugendevent nach Hinsbeck eingeladen hatte.

Rund 240 junge Menschen erwarteten die Schulministerin, um mit ihr das Motto des diesjährigen Jugendevents, "Freiräume für jeden! Freiräume für dich?" zu erörtern. Kritisch setzten sich die Jugendlichen zwischen 14 und 22 Jahren mit der Problematik der schwindenden Freiräume für Jugendliche auseinander und wandten sich an die NRW-Schulministerin, die ihnen Rede und Antwort stand. Die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen sowie jungen Menschen habe sich durch verschiedene Prozesse verändert, "Blitzabi", Bachelor- und Masterstudiengang sowie Ganztagsschule waren dabei nur einige der Stichworte, die zur Sprache kamen.

"Freiräume zu schaffen, für Familie, Freunde, Sport und andere Aktivitäten", war der Tenor der Veranstaltung. Sylvia Löhrmann saß mitten unter den Teilnehmern und hörte sich deren Sorgen und Nöte an. "Wir kommen um 17 Uhr von der Schule nach Hause, dann noch Hausaufgaben. Da bleibt für das Ehrenamt im Sport keine Zeit mehr", so eine junge Aktive, die sich gerne mehr in ihrem Sportverein engagieren würde, "uns werden Freiräume genommen", machte sie deutlich. Die Jugendlichen formulierten Fragen und diskutierten Lösungsansätze, die später auf der Bühne mit der Schulministerin erörtert wurden.

Mit dabei auch Walter Schneeloch, Präsident des Landesportbundes Nordrhein-Westfalen, und Julia Friedrich, Deutsche U18-Meisterin im Judo. "Durch bildungspolitische Reformen auf sämtlichen Ebenen wandeln sich die Strukturen des ehrenamtlichen Engagements in den Sportvereinen und ziehen spürbare Auswirkungen auf die zeitlichen Ressourcen von Jugendlichen und jungen Menschen nach sich", sagte Jens Wortmann, stellvertretender Vorsitzender der Sportjugend NRW in Richtung von Schulministerin Löhrmann.

"Hausaufgaben sollen zu Schulaufgaben werden, der entsprechende Erlass muss umgesetzt werden", entgegnete die Politikerin und machte deutlich, "der Erlass untersage, im Ganztagsunterricht, Hausaufgaben für den nächsten Tag aufzugeben". Dies sei auch Thema der Schulkonferenz, in der auch Schüler ein Mitspracherecht hätten, sagte sie und versprach, darauf zu achten, dass diese Regeln auch eingehalten würden.

(ivb)
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