Nettetal Fahren von Loch zu Loch

Nettetal · Der Winter hat in Nettetals Straßen erhebliche Schäden verursacht. Winterdienst und Reparaturen summieren sich auf 450 000 Euro. In den kommenden Monaten wird geflickt, repariert und saniert.

Der vergangene Winter kommt die Stadt teuer zu stehen — und mit Verzögerung die Bürger. Denn Zusatzdienste, Materialverbrauch und vor allem die inzwischen festgestellten Straßenschäden summieren sich auf 450 000 Euro. Einen beträchtlichen Teil dieses Geldes wird die Stadt, wenn auch auf einen mittleren Zeitraum verteilt, in die Kostenkalkulation für die Straßenreinigungsgebühren, einrechnen müssen.

Von Mitte Dezember bis Anfang März hat der Baubetriebshof keine Atempause gehabt. Die Mitarbeiter mussten, da es auch noch stets an Wochenenden stärkere Schneefälle gab, sehr viel mehr Zusatzarbeit leisten. Das ändert sich auch nicht mit den milderen Temperaturen, denn jetzt zeigen sich in aller Härte die zum Teil verheerenden Schäden in den Straßen. Seit dem 5. März sind schon zwei Kolonnen im Stadtgebiet unterwegs, die Schlaglöcher beseitigen. Das sind Schäden, die durch die Verschleißschicht hindurch in die Substanz der Fahrbahn hineinreichen.

"Es war jeweils viel Wasser im Spiel: Es taute auf, drang in die Ritzen ein und fror wieder. Das war fünf Mal der Fall", erklärte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche gestern. Neben den Tiefenschäden mit schlimmen Schlaglöchern platzte an vielen Stellen die Verschleißdecke ab. Diese Schäden werden Kollegen des Baubetriebshofs nach Angaben von Jochen Wigger nach Ostern in Angriff nehmen. Größere Straßenschäden, die nicht mit Bordmitteln des Baubetriebshofs in Ordnung gebracht werden können, muss der Nettebetrieb ausschreiben. Repariert wird dann erst in der zweiten Jahreshälfte, wie der Leiter des Bereichs Tiefbau, Ronald van Zanten, erklärte.

Einkaufs-Kooperation

Bewährt hat sich nach Angaben van Zantens die Einkaufskooperation mit dem Landesbetrieb Straßen an der Dülkener Straße in Breyell. Salz und Granulat orderte die Stadt mit dem Zentraleinkauf von Straßen.NRW. Die Streumaterialien wurden preiswerter, und es gab auch noch einige Körnchen Salz, als die Not am größten war. "Wir haben mit den geringen Mengen ganz schön jonglieren müssen", gestand van Zanten.

"Wir müssen uns etwas einfallen lassen, sonst wird man den Winter dem Stadtbild noch lange ansehen", erklärte Susanne Fritzsche. Einige Straßen wird die Stadt von Grund auf erneuern müssen. Auf die Anliegern kommen Gespräche über die unausweichliche Kostenbeteiligung zu.

Der Baubetriebshof muss rund um sämtliche Feste in diesem Jahr ausrücken, Straßen reparieren, seine üblichen Aufgaben wahrnehmen, aber auch Überstunden abbauen. "Die Leute haben toll angepackt und sich untereinander sehr kollegial verhalten", unterstrich Jochen Wigger. FRAGE DES TAGES

(RP)
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