Nettetal Erneut Defekte im Lehrbecken

Nettetal · Zum Sommer will die Verwaltung Varianten für die Zukunft des maroden Beckens vorlegen

Das Lehrschwimmbecken am Grundschulzentrum Breyell ist geschlossen. Ob es vor den Osterferien, die am 10. April beginnen, nochmal geöffnet werden kann, ist laut Auskunft der Stadt Nettetal zurzeit unklar. Ende März soll außerdem im Sport- und Freizeitdorf Hinsbeck die Wasserfläche aufgegeben werden - damit fehlen im Stadtgebiet zwei Becken. Das sind keine guten Aussichten für Schüler und für Vereinsmitglieder, etwa von der DLRG oder vom TV Breyell.

Das weiß auch die Stadtverwaltung. "Das Lehrschwimmbecken in Breyell müsste grundlegend saniert werden", erklärt die technische Beigeordnete Susanne Fritzsche auf Anfrage. Von der Technik über die Heizung bis zu den Duschen sei es in fast allen Bereichen instandzusetzen. "Die Reparaturen halten immer nur zwei, drei Monate. Das ist keine nachhaltige Lösung", sagt Fritzsche.

Deshalb will die Verwaltung das Thema aufgreifen: Bis zum Sommer sollen unterschiedliche Varianten für die Zukunft des Lehrschwimmbeckens kalkuliert werden. Fritzsche sagt: "Wir prüfen verschiedene Möglichkeiten. Zum einen die Sanierung des Gebäudes am jetzigen Standort, zum anderen einen Neubau in Breyell oder woanders."

Ein Neubau woanders könnte laut Bürgermeister Christian Wagner auch bedeuten, dass ein neues Becken in das Nettebad, das die Stadtwerke Nettetal in Kaldenkirchen betreiben, integriert werde. Denn auch in Kaldenkirchen seien die bisherigen Kapazitäten mit drei Bahnen laut Susanne Fritzsche knapp; dort sei es oft voll.

Eine endgültige Entscheidung zum Standort müsse aber die Politik treffen, betont der Bürgermeister. Wagner hält ein weiteres Becken, gern auch mit einem Hubboden, für eine Stadt wie Nettetal unverzichtbar. Ein neues Becken würde laut Susanne Fritzsche "rund drei Millionen Euro" kosten. Alternativ könne das bestehende Gebäude saniert werden; das neue Schwimmbecken könne dann aber auch nicht größer als das bisherige werden.

Dass viele Schwimmer bald auf dem Trockenen sitzen werden, das liegt an der Aufgabe des Beckens im Sport- und Freizeitdorf Hinsbeck. Für den TV Lobberich leitet Margret Tüffers (64) dort Schwimmkurse für Senioren mit insgesamt rund 80 Teilnehmern. "Ich finde es schrecklich. Mir wäre es am liebsten, wenn das Becken in Hinsbeck erhalten bleiben würde", sagt Tüffers. Alle Schwimmer ihrer Kurse seien voller Begeisterung dabei und seien jetzt traurig. "Die Kurse gibt es bereits seit dem Bestehen des Bades", erläutert die Kursusleiterin. Über die Jahre seien dort auch Freundschaften entstanden.

Ein Ausweichen nach Kaldenkirchen komme für sie nicht in Frage. "Das wird mir zu viel", sagt Margret Tüffers. Sie denkt nun auch übers Aufhören nach, sobald das Becken in Hinsbeck geschlossen ist.

(busch)
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