Nettetal Ein Rahmenplan für Kaldenkirchen

Nettetal · Der Stadtteil Kaldenkirchen ist nicht nur bei Studenten der Fontys Hochschule zum Wohnen beliebt. Doch der Wohnungsmarkt ist leer. Mit einem städtebaulichen Rahmenplan sollen neue Baugebiete ausgewiesen werden

Die Stadtverwaltung Nettetal will etwas gegen die Wohnungsmisere in Kaldenkirchen tun. "Der Druck ist groß", erklärt die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. Das liege zum einen an den rund 600 Studenten der Fontys Hochschule, die in Venlo studieren, aber in Kaldenkirchen wohnen würden. Durch deren Nachfrage würde der ohnehin bereits vorhandene Druck auf den Wohnungsmarkt noch zusätzlich verstärkt. Zum anderen sei Kaldenkirchen generell aufgrund seiner Lage und seiner Infrastruktur ein beliebter Ort zum Wohnen. "Außerdem ziehen auch Niederländer gern dorthin", nannte die Technische Beigeordnete einen weiteren Faktor für die Wohnungsknappheit.

Gestern wurde deshalb im Fachausschuss für Stadtplanung ein Zwischenbericht zur städtebaulichen Rahmenplanung für Kaldenkirchen-Ost abgegeben. Diese sei laut Fritzsche notwendig, weil es keine größeren zusammenhängenden Flächen in Kaldenkirchen mehr gibt, sondern lediglich kleine Flächen. Hintergrund dieser Planung sei ein bereits länger zurückliegender Antrag, den die CDU-Fraktion gestellt hatte.

Für das gesamte Stadtgebiet Nettetal gibt es bereits ein Konzept, das die unterschiedlichen Stadtteile Kaldenkirchen, Lobberich, Breyell, Hinsbeck, Schaag und Leuth allerdings lediglich grob betrachtet. Neben der jetzt gestarteten städtebaulichen Rahmenplanung für Kaldenkirchen-Ost steht noch eine weitere städtebauliche Entwicklung bevor. Diese betrifft den Stadtteil Breyell. Die Pläne für ein Integriertes städtebauliches Handlungskonzept betreffen in Breyell den Lambertimarkt und die Fußgängerzone. Die Diskussionen über mögliche Handlungsfelder und über Investitionen in die Zukunft wurden bisher teilweise kontrovers geführt; insbesondere in der Frage der Beleuchtung des Lambertiturmes gab es in der Vergangenheit unterschiedliche Ansichten. Doch mit Blick auf die 900-Jahr-Feier in Breyell sind dafür Mittel in den nächsten Etat eingestellt. Das Thema soll erneut ausgegriffen werden.

Die vorhandenen Baugebiete in Kaldenkichen-Ost könnten laut der Technischen Beigeordneten nicht einzeln, sondern lediglich als Einheit betrachtet werden. "In einem ersten Schritt wurden Fragen des Straßennetzes und des Kanalausbaus geklärt", erläutert Susanne Fritzsche.

Eine außergewöhnliche Herausforderung in Kaldenkirchen sei aber die Nähe zur Bahnlinie. Deswegen müssten besondere Anforderungen an den Schallschutz erfüllt werden. Dazu sei ein Blick auf alle Bauflächen notwendig; Planungen zu Straßenbau, Schallschutz und Kanalausbau könnten lediglich gleichzeitig betrachtet werden. Alles andere sei nicht sinnvoll.

Sobald die städtebauliche Rahmenplanung stehe, könnten anschließend die einzelnen unterschiedlichen Bebauungspläne entwickelt werden. Die Stadt Nettetal würde Fritzsche zufolge im Planbereich zwar auch einige Flächen besitzen, aber längst nicht alle. Diese zu erwerben, sei aber auch nicht die Absicht der Stadt. Stattdessen wolle man - ähnlich wie am Hohlweg in Breyell - das Baugebiet zusammen mit den Grundstückseigentümern entwickeln.

Zu den Baugebieten in Kaldenkirchen gehört unter anderem die insgesamt rund 1,3 Hektar große Fläche Ochsenpfuhl/Feldstraße. Dort können neben bis zu sechs Mehrfamilienhäusern maximal 13 Einzel- und Doppelhäuser realisiert werden. Die Planungen befinden sich noch in einem frühen Stadium; die Bürgerbeteiligung wurde kürzlich abgeschlossen.

Die Häuser dort könnten frühestens im kommenden Jahr entstehen. Das ist laut Fritzsche auch der Zeitplan für die gesamte städtebauliche Rahmenplanung.

(busch)
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