Nettetal Ein ganzes Dorf läuft für die Sportanlage

Nettetal · Am 24-Stunden-Lauf des VfL Hinsbeck beteiligten sich 746 Läufer jedes Alters. Sie legten insgesamt mehr als 4100 Kilometer zurück. Die Hinsbecker wünschen sich eine leistungsfähige Leichtathletikanlage am Höhenweg.

 Bis tief in die Nacht hinein drehten Läufer und Geher ihre Runden auf der Sportanlage in Hinsbeck.

Bis tief in die Nacht hinein drehten Läufer und Geher ihre Runden auf der Sportanlage in Hinsbeck.

Foto: Busch

Eine eindrucksvolle Demonstration vermittelte der 24-Stunden-Spendenlauf des VfL Hinsbeck am Wochenende. 746 Läufer und Geher im Alter von einem bis 93 Jahren machten sich auf ihren individuellen Weg von einer und Dutzenden Laufrunden auf der Leo-Vriens-Sportanlage am Höhenweg. Sie legten insgesamt 10 402 Runden und so 4160,8 Kilometer Laufstrecke zurück. In Hinsbeck waren am nächsten Tag viele, die ihre Beine schonen mussten.

Die Veranstalter betrachten den Lauf auch als ein deutliches Zeichen an die Politik, dass für die Leichtathletik in der Stadt Nettetal etwas getan werden muss. Sportler jedes Alters, vor allem aber Kinder und Jugendliche benötigen für den Schul- und Vereinssport endlich wieder eine angemessene leichtathletische Sportanlage. Die Laufbahn in Hinsbeck zeigte nach dem Regen des Vortages, warum etwas geschehen muss. Das Wasser stand teilweise so hoch, dass man keinen zusätzlichen Wassergraben für einen Hindernislauf benötigen würde...

Bereits beim Start durch den Sponsor des Edeka-Betriebs Dahmen um 9 Uhr fanden sich mehr als 120 Aktive ein. Mit Grundschülern, den Kindern beider Kindergärten und des Förderzentrums West (ehemals Comeniusschule) sowie vielen Hobbyläufern riss der Strom der Teilnehmer nicht ab. Bewundert wurde die Ultralangläuferin Elisabeth Jongmanns, die gegen Mittag ihre ersten hundert Runden absolviert hatte und dazu meinte: "Eine super Aktion". Am Mittag drehten die Wandervögel und das besonders gefeierte Marienheim ihre Runden. Mit drei Rollstühlen gingen insgesamt 16 Teilnehmer des Hauses auf die Laufbahn. Im Mittelpunkt standen Oberschwester Agnes und Schwester Giselinde, die Arm in Arm fünf Runden "liefen". Lachend gingen alle vom Platz. Sie hatten gezeigt, dass sie aktiv am Leben Hinsbecks teilnehmen.

Während des gesamten Tages waren stets zwischen 30 und 150 Läufer auf der Bahn. Viele drehten mehrfach Runde und nahmen sich zwischendurch mal Pausen. Am Abend traten auch die Mannschaften des SC Rhenania an. Noch um 22 Uhr waren über 50 Läufer auf der Bahn, und bis Mitternacht kamen Neuanmeldungen hinzu - es wurde während der gesamten Nacht gelaufen. Und ab etwa 6 Uhr in der Früh kamen wieder Jogger und Walker hinzu, bis zum Abschluss um 9 Uhr liefen noch viele, um ihre Rundenzahlen zu erhöhen.

Viele der Teilnehmer waren Kinder oder weniger sportlich trainierte Läufer, die dabei gewesen sein wollten und ihre Runden liefen. Doch die Zahl der richtigen Langläufer war sehr hoch. 363 Teilnehmer liefen mehr als zehn Runden, das entspricht vier Kilometern. 171 Läufer legten sogar mehr als 20 Runden zurück. Spitzenreiter waren Guido Hax mit 102 Runden (40,8 km) und die Ultralangläuferin Elisabeth Jongmanns, die 168 Runden lief (67,2 km). Dafür wurde sie mit einem Pokal geehrt. Erstaunlich waren auch die insgesamt Hundert Runden (40 km), die die zwölf- und 13-jährigen Maren Pascher und Verena Caspers im Laufe der 24 Stunden liefen. Sie gehörten zur siebenköpfigen Mannschaft beider Familien, die für ihre Gesamtleistung von 161,2 Kilometer ebenfalls mit einem Pokal geehrt wurde.

(heko)
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