Nettetal Drei Konzepte für Werner-Jaeger-Halle

Nettetal · Der Abriss und ein Neubau, eine Sanierung und eine Sanierung mit Anbau: Das sind die Perspektiven für dieangejahrte Werner-Jaeger-Halle. In der kommenden Woche werden die Politiker darüber beraten

 In die Werner-Jaeger-Halle muss investiert werden. Das Gebäude braucht unter anderem ein neues Dach.

In die Werner-Jaeger-Halle muss investiert werden. Das Gebäude braucht unter anderem ein neues Dach.

Foto: busch

Bereits die erste Ausschuss-Sitzung des Jahres 2017 verspricht spannend zu werden: In einer gemeinsamen Sitzung werden am Mittwoch, 18. Januar, die Vertreter aus Schul- und Sportausschuss sowie Kultur- und Städtepartnerschaftsausschuss über die Zukunft der maroden Werner-Jaeger-Halle diskutieren.

Ein Thema, zu dem es unterschiedliche Standpunkte gibt. Das ist auch daran zu erkennen, dass es noch keinen Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung im online zugänglichen Ratsinformationssystem gibt.

Dort heißt es: "Wie im Ältestenrat abgesprochen, werden die Ergebnisse des Gutachtens der Partnerschaft Deutschland GmbH sowie der Beschlussvorschlag der Verwaltung zunächst in der um die Teilnehmer der Vorbesprechungen ergänzten Arbeitsgruppe aus Politik und Verwaltung zur Zukunft der Werner-Jaeger-Halle vorberaten." Erst in der Woche der Sitzung selbst soll dann ein Beschlussvorschlag veröffentlicht werden.

Bürgermeister Christian Wagner (CDU) verweist auf den zweijährigen Entscheidungsprozess zu dem Thema. So sei eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, es habe Fragebogen-Aktion und ein Bürgerforum gegeben. Als Tendenz nimmt Wagner die Einschätzung mit, dass "die Werner-Jaeger-Halle als wertvoll betrachtet wird und erhalten werden sollte".

Für ihn stehen zurzeit drei Varianten im Raum: eine Sanierung bis auf die Betonmauern, bei der auch das Dach erneuert wird (Kostenschätzung: 5,1 Millionen Euro). Eine Sanierung mit einer Modernisierung und Erweiterung der Funktion (etwa für eine Cafeteria), geschätztes Kostenvolumen: rund sechs Millionen Euro). Ein Komplett-Abriss und Neubau (Kostenschätzung: acht Millionen Euro). Wagner selbst würde den Erhalt des Gebäudes favorisieren.

Die Stadtverwaltung hat die unterschiedlichen Varianten durch Partnerschaft Deutschland (PD) prüfen lassen, PD übernimmt solche Prüfungen auf Nutzwert und Wirtschaftlichkeit für Kommunen.

In dem Abschlussbericht, der unserer Redaktion vorliegt, heißt es unter anderem: "Das Ergebnis der Nutzwertanalyse zeigt, dass die Variante 3 - Neubau in Öffentlich-Privater Partnerschaft (ÖPP)-Realisierung - den größten Nutzwert liefert. Das Ergebnis der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zeigt, dass die Umsetzungsvariante 1 ( Sanierung in ÖPP-Realisierung) den niedrigsten Barwert ausweist und die insgesamt wirtschaftlichste Variante ist." Bei gleicher Wertung von Wirtschaftlichkeits- und Nutzwertanalyse empfehlen die Prüfer, "Sanierung in ÖPP-Realisierung".

CDU- und SPD-Fraktion werden sich am Montag zum weiteren Vorgehen beraten. Für CDU-Fraktions-Chef Ingo Heymann ist "jetzt die Zeit der Entscheidung gekommen". SPD-Fraktions-Chefin Renate Dyck sieht noch Klärungsbedarf, "wie die Sanierung aussehen soll". Sie rechnet durchaus mit "harten Diskussionen".

Für die FDP zeigte sich deren Fraktionsvorsitzender Hans-Willy Troost überrascht "von dem Vorschlag einer Sanierung mit einer Nutzungserweiterung". Diese Variante sei für ihn neu gewesen. Er hält den angestrebten Zeitrahmen für ambitioniert und würde sich für seine Fraktion "mehr Zeit" wünschen. Alles andere hält er für nicht seriös, zumal zurzeit noch nicht alle entscheidenden Fakten vorliegen würden. Die WIN-Fraktion um Hajo Siemes steht Investitionen in die Werner-Jaeger-Halle generell kritisch gegenüber. "Wir haben kein Geld für einen Kulturpalast", meint Hajo Siemes. Mehr als die notwendigen Sanierungen sollte nicht investiert werden.

(busch)
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