Nettetal Diebstähle und Aufbrüche in Serie

Nettetal · Vor dem Landgericht in Krefeld müssen sich fünf Männer wegen Bandendiebstahls verantworten.

Mehrere Angeklagte haben vor dem Landgericht in Krefeld gestanden, reihenweise Zigarettenautomaten aufgebrochen zu haben. Die fünf Männer müssen sich wegen gemeinschaftlichen Diebstahls sowie Bandendiebstahls vor der zweiten großen Strafkammer verantworten.

Sie schlugen immer nachts zu und hatten es auf Zigaretten und Bargeld abgesehen. Unter anderem in Schwalmtal, Grevenbroich und Brüggen sollen sie Automaten aufgehebelt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Männern aus Nettetal, dem Wuppertaler und zwei weiteren Tätern ohne festen Wohnsitz vor, insgesamt 24 Taten in unterschiedlicher Beteiligung begangen zu haben. Der Schaden könnte nach ersten Schätzungen im fünfstelligen Bereich liegen. Genaue Angaben der Automatenaufsteller stehen noch aus. Außerdem wird zwei der Angeklagten zur Last gelegt, in einen Kiosk in Nettetal eingebrochen zu sein. Dort sollen sie Alkohol, Bargeld und 900 Schachteln Zigaretten entwendet haben.

Angeklagt sind Taten zwischen März und Mai 2015 mit jeweils zwischen 50 und rund 1000 Euro Beute. Laut Anklage hebelten die Männer zum Teil sogar mehrere Automaten in einer Nacht auf. Auch ein weiterer Einbruch mit geringerem Schaden ist angeklagt.

Einer der Männer ohne festen Wohnsitz gab an, er sei von dem mitangeklagten Kioskbetreiber angeworben worden. Er habe als Fahrer fungiert und Beute abtransportiert. An Einzelheiten könne er sich aber nicht erinnern, sagte seine Verteidigerin. Ihr Mandant führe schließlich kein Tagebuch. "Ich hatte nicht viel zum Leben", nannte ein weiterer Angeklagter als Motiv. Der nächste hoffte auf ein besseres Leben in Deutschland. Er habe einen Asylantrag gestellt, der abgelehnt wurde. Jetzt wolle er hier heiraten. Auf kritische Nachfrage des Richters sagte er, dass er die zukünftige Frau bisher erst einmal gesehen habe. Mit Geständnissen, Lebensläufen und Entschuldigungen war das Gericht schon am ersten Verhandlungstag weit gekommen. Beim nächsten Mal sollen die Vorstrafen verlesen werden. Schon am dritten Verhandlungstag könnte das Urteil fallen.

(RP)
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