Nettetal Die Idee von Venete neu beleben

Nettetal · Die Nettetaler WIN-Fraktion hat sich in grenzüberschreitenden Themen mit den unabhängigen Venloer Fraktionen Venlokaal und Vervoort auf gemeinsame Ziele verständigt. Dazu gehört die Verkehrsbelastung auf Grenzstraßen.

 Die Steyler Straße, die Kaldenkirchen mit Tegelen verbindet, wird täglich von vielen Autofahrern genutzt. Mit der Verkehrssituation beschäftigen sich nun die Nettetaler WIN-Fraktion sowie zwei Venloer Fraktionen. Sie wollen auch, dass der Hinweis "Nettetal" vom Schild an der A 73 in Belfeld getilgt wird.

Die Steyler Straße, die Kaldenkirchen mit Tegelen verbindet, wird täglich von vielen Autofahrern genutzt. Mit der Verkehrssituation beschäftigen sich nun die Nettetaler WIN-Fraktion sowie zwei Venloer Fraktionen. Sie wollen auch, dass der Hinweis "Nettetal" vom Schild an der A 73 in Belfeld getilgt wird.

Foto: Busch

Henk Brauer und Hajo Siemes einen mehrere Dinge. Beide sind Fraktionsvorsitzende von unabhängigen Parteien in ihren Stadträten, und beide wissen vergleichsweise wenig über die Politik in der jeweils anderen Stadt. Das soll sich deutlich ändern. Einen handfesten Ansatz für Zusammenarbeit sehen die WIN- und die Venlokaal-Fraktion darin, die Verkehrsentwicklung in Tegelen und Kaldenkirchen zu verbessern. Und dann wollen beide der siechenden Idee von Venete neues Leben einhauchen.

Nettetal: Die Idee von Venete neu beleben
Foto: Busch

Im Prinzip haben sich politische Außenseiter zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gefunden. Venlokaal ist ursprünglich im südlichen Stadtteil Belfeld zu Hause. Ins Boot eingestiegen ist außerdem Gé Vervoort in Tegelen. In den vergangenen Monaten hat es drei Arbeitssitzungen gegeben, "die immer mehr Zulauf bekamen", berichtet Brauer. Die Erkenntnis, dass jenseits der Grenze Themen diskutiert werden, die auch in Venlo Bedeutung haben, hat bei den "kleinen" Fraktionen Niederschlag gefunden.

Nettetal: Die Idee von Venete neu beleben
Foto: Busch, Franz-Heinrich (bsen)

Hans-Gerd Brassler und Wiel Schouenberg haben sich ebenfalls gefunden. Zwangsweise. Beide wohnen an der Straße, die Tegelen und Kaldenkirchen verbindet. Hier die Steyler Straße, da der Kaldenkerkerweg. Die Hoffnung, mit dem Neubau der A 61 werde der Durchgangsverkehr abnehmen, hat getrogen. Beide Bürger stehen für viele Nachbarn, die sich enorm belastet fühlen. Siemes führt statistisches Material des NRW-Verkehrsministeriums heran, wenn er darauf hinweist, dass es seit März sogar eine Zunahme gab.

Gestern haben die Fraktionen ihren Bürgermeistern fast gleichlautende Anträge zugeschickt. Es sei zu prüfen, mit welchen Mitteln die Verkehrsbelastung auf dem Straßenzug gesenkt werden könnte. Bürger und Politiker setzen auf eine optimierte Beschilderung. Das beginnt damit, dass der Hinweis "Nettetal" auf der A 73 aus Richtung Roermond in Belfeld getilgt werden soll. Denn die Anschlussstelle "Venlo-Centrum" vor der Maasbrücke soll A 73 und 74 (NL) sowie die deutsche A 61 miteinander verknüpfen.

Gedanken machen sich die Politiker aber auch darüber, warum die 1999 gemachten Schwüre über eine engere Zusammenarbeit zwischen Nettetal, Venlo und Tegelen nie Wirklichkeit wurden. Siemes, Brauer und Vervoort sind mit ihren politischen Gruppierungen darin einig, dass der Raum zwischen Tegelen (Kaldenkerkerweg), Kaldenkirchen (Kreuzackersfeld) und Venlo (Keulse Barriere bis Stadion De Koel) abgestimmt entwickelt werden sollte. Die Tegelener wollen die versprochene stabile Grünachse umsetzen. Insgesamt sei der Grenzraum vor allem auf Venloer Seite stark vernachlässigt und unstrukturiert. "Der neue Bürgermeister Antoin Scholten ist auch deswegen genommen worden, weil er grenzüberschreitend handeln will. Wir werden ihn auf die Probe stellen mit dem Antrag, die 13 Jahre alte Diskussion aufzugreifen und im Grenzraum mit Nettetal etwas zu bewegen", sagt Brauer. FRAGE DES TAGES

(RP)
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