Nettetal Der letzte Sonntag im September gehört den Großseglern

Nettetal · Auf dem Flugplatz des Modellflugclubs Nettetal in Breyell-Natt trafen sich zum 25. Mal engagierte Modellbauflieger.

 Bei klarem Himmel erhoben sich die Flieger in den Himmel - und kamen auch manchmal etwas ungeplant herunter. Der eine oder andere Modellpilot musste sein Fluggerät vom Acker holen

Bei klarem Himmel erhoben sich die Flieger in den Himmel - und kamen auch manchmal etwas ungeplant herunter. Der eine oder andere Modellpilot musste sein Fluggerät vom Acker holen

Foto: Busch

Anmutig schweben die Segelflugzeuge in luftiger Höhe und drehen still und leise ihre großen Kreise durch die Luft. Schon zum 25. Mal finden sich am letzten Sonntag im September die begeisterten Modellbauflieger zum traditionellen Treffen der Großsegler auf dem Flugplatz des Modellflugclubs Nettetal in Breyell-Natt zusammen.

"Auf dieses Jubiläum sind wir natürlich stolz. Aber genauso freuen wir uns, dass der Andrang noch immer so groß ist und alte Freunde zusammenkommen", sagt Vorsitzender Heiko Langen und verfolgt mit zusammengekniffenen Augen die unzähligen Segelflieger am blauen Himmel. Während sich die üblichen Modellflugzeuge noch mit ihren Motoren etwas gegen den Wind und kleinere Böen wehren können, sind die Segelflieger den Naturgewalten dagegen völlig ausgeliefert und müssen mit ihnen fliegen.

Großsegler sind Modellflugzeuge mit einer Spannweite von mindestens vier Metern. Aber auch acht Meter breite Segelflieger sind keine Seltenheit. Für den Transport im Auto werden die Flugzeuge in viele Kleinteile zerlegt. So müssen die Hobbypiloten und Flugzeugfans aus der ganzen Grenzregion nach ihrer Ankunft in Breyell zuerst ihre Flugzeuge zusammenbauen. "Das Basteln und Zusammenbauen seines Flugzeugs gehört zu diesem Hobby einfach dazu", erklärt Wim Hesse, der in wochenlanger Feinarbeit sein Flugzeug selber baute. "So kenne ich wirklich alle Details und verstehe auch, wie sich mein Flieger in der Luft verhält." Nachdem die Schleppflugzeuge mit lautem Motorengeräusch die Segelflieger vom holprigen Rasen auf eine Höhe von etwa 200 Metern gezogen haben, klinken sich die Segelflieger aus und drehen eigenständig ihre Runden bis zur Landung. Nur mit einer kleinen Fernbedienung steuern die Piloten ihre Flugzeuge vom Boden aus. "Wir dürfen unser Flugzeug nicht aus den Augen verlieren, sonst finden wir es zwischen all den anderen oben am Himmel kaum noch wieder und können nicht mehr lenken", sagt Wim Hesse und verfolgt dabei genaustens die Flugkurve seines Fliegers.

Um Zusammenstöße zu vermeiden, koordiniert Vereinsmitglied Ferdinand Redelings als Fluglotse das Geschehen in der Luft und auf dem Boden. Damit sich die vielen Modellflugzeuge beim Start und der Landung nicht in die Quere kommen, müssen die Piloten um Start- und Landeerlaubnis bitten.

Im Sommer können die Segelflieger ohne größerer Probleme eine Stunde und länger durch die Lüfte gleiten. Um diese Jahreszeit aber fallen die Rundflüge aufgrund der nachlassende Thermik allerdings schon mal kürzer aus. "Da kann es schon mal sein, dass mehrere Flugzeuge gleichzeitig Landen müssen", sagt Fluglotse Redelings.

Lange jedoch bleibt keins der Modelle am Boden. Immer wieder ziehen die knatternden Schlepper die Segler in die Höhe, wo sie dann am blauen Himmel anmutig ihre Kreise ziehen.

(mat)
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