Nettetal Den Wink Gottes wahrnehmen

Nettetal · Elke Langer hat ihr Amt als neue Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Lobberich-Hinsbeck angetreten.

 Elke Langer richtet sich als Pfarrerin in Lobberich und Hinsbeck noch ein.

Elke Langer richtet sich als Pfarrerin in Lobberich und Hinsbeck noch ein.

Foto: Burghardt

Still ist es in der Kirche. Die Abendsonne zaubert einen rötlichen Schimmer durch die Fenster ins Innere, stimmungsvoll, auch ein wenig düster. Mehr Licht wäre nicht schlecht. "Ich weiß nicht, wo die Lichtschalter sind", gesteht Elke Langer. Vieles ist noch neu für die Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Lobberich-Hinsbeck. Sie hat erst Anfang der Woche ihr Amt angetreten.

"Es passt einfach, die Gemeinde, die Menschen, ich habe das Gefühl, hier bin ich richtig", sagt sie. Sie lächelt und lacht viel, strahlt Freundlichkeit aus und Fröhlichkeit. Die Frau mit den dunklen Augen und den grauen Locken spricht bedächtig und doch lebendig. Schon früher hatte sie, erzählt die 54-Jährige, durch gemeinsame Projekte mit dem bisherigen Pfarrer Matthias Engelke mit der Gemeinde zu tun, die sie nun als Pfarrerin leitet.

Wer ist Elke Langer, die aus dem Saarland stammt und sich eine Pfarrstelle mit ihrem Mann in Kamp-Lintfort teilte? Statt von Zielen und Konzepten spricht sie von Verinnerlichung und Gebet: "Ich mache gern Yoga und meditiere viele, vor allem Zen-Meditation." Diese Methode des Meditierens sei für sie wie ein stilles Gebet, durch das man sich einlasse auf Gott: "Das ist die Basis meiner Arbeit."

Ohne Gott gehe nichts; das muss eine Pfarrerin vielleicht sagen, doch Langer weiß diese Einstellung zu konkretisieren: "Ich kann eigentlich ganz gut spontan reagieren und entscheiden, Gott gibt sicher jedem Menschen immer wieder einen Wink, aber diesen Wink muss man auch wahrnehmen können." Voraussetzung dafür sei innere Ruhe, und um dieses Gottvertrauen müsse man sich stets neu bemühen.

Diese Ruhe wird sie brauchen, stehen doch viele Aufgaben in der Gemeinde an: Flüchtlingshilfe und Jugendarbeit nennt sie als Beispiele ebenso wie Gottesdienst und Konfirmanden-Unterricht, bei dem sie auch schon mal "Lieder mit der Gitarre begleitet." Privat freilich steht die musikalische Pfarrerin vor allem auf Klassik, Sport treibt sie obendrein, auch körperliche Fitness sei wichtig. Feierabend kenne sie kaum. Wenn mal Zeit sei, fahre sie zur Familie, Mann und Sohn, nach Kamp-Lintfort: "Ist ja nicht weit."

Im Mittelpunkt muss für eine Pfarrerin, die Gemeindearbeit stehen. Aber nicht allein: "Als Kirche in der Stadt wollen wir uns hier mit einbringen, nicht nur in der Flüchtlingsarbeit." Dazu gehörten Kontakt und Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden: "Ökumene ist mir ein Herzensanliegen." Langer baut da auf Offenheit, sie mag sich kaum vorstellen, "dass jemand nicht über seinen Tellerrand hinausblickt".

Überhaupt sei ihr Teamarbeit wichtig: "Ich habe gemerkt, es sind viele engagierte Menschen in der Gemeinde, da freue ich mich auf die Zusammenarbeit." Solche Mitarbeiter braucht Pfarrerin Langer vor allem in den ersten Tagen. Und sei es nur, dass ihr jemand zeigt, wo in der Kirche die Lichtschalter sind.

(jobu)
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