Nettetal Das Urlaubsparadies liegt in Leuth

Nettetal · Überraschend viele Familien aus dem In-und Ausland machen gern Ferien in Nettetal. Über Stammgäste freut sich zum Beispiel Familie Kaffill vom Enkenshof in Leuth-Busch. Allerdings wünscht man sich Unterstützung seitens der Stadt.

 Urlaub auf dem Enkenshof in Nettetal: Mia Wilhelm ist von dem jungen Kälbchen begeistert.

Urlaub auf dem Enkenshof in Nettetal: Mia Wilhelm ist von dem jungen Kälbchen begeistert.

Foto: Burghardt

Kein Strand, keine Berge, keine Party-Meile - und doch machen Menschen Urlaub in Nettetal. Zum Beispiel auf dem Enkenshof in Leuth-Busch: "Manche unserer Feriengäste kommen seit vielen Jahren immer wieder, es gefällt ihnen eben gut hier", freut sich Christa Kaffill. Ihre Gäste stammen aus Dänemark und Düsseldorf, aus Berlin oder Baden-Württemberg, nehmen Quartier in den vier Ferienwohnungen oder dem Apartment, lernen, das Leben auf dem Bauernhof zu schätzen, die Natur ringsum zu lieben. "Wir haben unser kleines Paradies gefunden", schrieb eine Familie ins Gästebuch. "Integration behinderter Kinder optimal", lobt ein anderer Eintrag. Und immer wieder heißt es: "Wir kommen wieder!" Christa Kaffill lächelt, ihre Familie mit den drei Kindern hat im Laufe der Jahre mit manchen Stammgästen Freundschaft geschlossen.

Was aber lockt die Leute ausgerechnet ins kleine Leuth? "Ich glaube, es geht den meisten Gästen so wie uns", meint Urlauber Klaus-Dieter Wilhelm und zählt auf: "Die herrliche Gegend, attraktive Ausflugs- und Freizeitmöglichkeiten, der Bauernhof und nicht zuletzt die nette Familie Kaffill, all das macht einen schönen Urlaub aus." Mit seiner Frau Sandra und Tochter Mia genießt er zudem die kurze Anreise ins Urlaubsparadies - Familie Wilhelm kommt aus Mönchengladbach zu den Kaffills.

Deren Enkenshof gehört zu den über 30 Betrieben mit Ferienwohnungen in Nettetal. Untereinander haben die Vermieter laut Christa Kaffill kaum Kontakt. Mit Familie Siemes-Springauf vom Flachshof in Kaldenkirchen schließe man sich bei Gäste-Anfragen schon mal kurz, wenn einer von ihnen belegt sei. "Ansonsten sind wir nicht vernetzt, da wünsche ich mir, dass die Stadt mal Initiative zeigte", meint Kaffill. Eine Arbeitsgemeinschaft Beherbergungsbetriebe zum Erfahrungsaustausch könne beispielsweise nützlich sein. Prospektmaterial etwa über Ausflugsziele besorge man sich selbst.

Auf Tourismus neben der Landwirtschaft setzt Familie Kaffill seit über 15 Jahren erfolgreich. 1999 richtete Mechthild Kaffill die komfortablen Ferienwohnungen mit Namen wie "Klatschmohn" oder "Storchennest" ein, die nun ihre Schwiegertochter Christa führt. Einige Wohnungen sind barrierefrei, werden gern von Gruppen mit Behinderten oder von Senioren mit Enkeln genutzt. Die Nette-Seen, das Irrland bei Kevelaer oder die Stadt Venlo sind laut Christa Kaffill von jeher beliebte Ausflugsziele der Feriengäste. Bei Grillabenden komme man auch untereinander in Kontakt.

Für Mia Wilhelm indes zählt vor allem eins: "Pony, Kälbchen, Kühe melken!" Unentwegt streichelt die die Fünfjährige ein Kälbchen nach dem anderen, strahlt dabei glücklich. Den Kaffills ist es ein Anliegen, ihren Gästen etwas zu vermitteln vom bäuerlichen Leben: "Wie Nahrungsmittel produziert werden, welche Geräte, Trecker vor allem, zum Einsatz kommen, das ist für manche eine andere Welt", sagt Matthias Kaffill. Einige Familien unternehmen extra wenig, weil ihre Kinder lieber beim Melken der 110 Milchkühe dabei sind, auf Kletterturm oder Spielwiese herumtollen - Urlaub und Erholung auf dem Bauernhof eben. Ein Paradies auch ohne Strand, Berge oder Partymeile.

(jobu)
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