Nettetal Bund gibt 2,4 Millionen Euro für marode Werner-Jaeger-Halle

Nettetal · Im Rathaus war gestern schon Weihnachten: Der Bund übernimmt ein Drittel der Sanierungskosten für das Stadttheater. Vor zwei Jahren war die Stadt Nettetal mit diesem Antrag noch gescheitert

 Die Werner-Jaeger-Halle wird ab Januar 2019 saniert. Statt der geplanten rund 6,3 Millionen Euro muss die Stadt lediglich rund 3,9 Millionen Euro tragen. 2,4 Millionen Euro kommen vom Bund.

Die Werner-Jaeger-Halle wird ab Januar 2019 saniert. Statt der geplanten rund 6,3 Millionen Euro muss die Stadt lediglich rund 3,9 Millionen Euro tragen. 2,4 Millionen Euro kommen vom Bund.

Foto: F.H.Busch

Die Stadt Nettetal erhält aus dem Bundesprogramm zur "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" 2,4 Millionen Euro für die marode Werner-Jaeger-Halle. Dies teilten gestern die beiden Bundestagsabgeordneten aus dem Kreis Viersen, Udo Schiefner (SPD) und Uwe Schummer (CDU), mit. Nettetals Bürgermeister Christian Wagner (CDU) war von der Nachricht vollkommen überrascht: "Das ist ein Riesen-Glücksfall, mit dem wir überhaupt nicht gerechnet haben." Die Stadt hatte vor zwei Jahren einen Förderantrag gestellt, dieser wurde damals abgelehnt. Durch eine Aufstockung des Fördervolumens um 100 Millionen Euro konnte Nettetal jetzt nachrücken. Durch das Geld aus Berlin gebe es einen positiven Effekt auf den Haushalt: Die finanzielle Belastung werde über Jahre geringer.

Die Stadtverwaltung plant gerade die Instandsetzung des Gebäudes, das als Aula für das Werner-Jaeger-Gymnasium und als Stadttheater mit 500 Plätzen genutzt wird. Die Halle muss dringend saniert werden. Zu den Problemen gehört nicht nur das undichte Dach; auch die Hallendach-Konstruktion genügt nicht mehr den statischen Anforderungen. Der Brandschutz muss auch mittelfristig optimiert werden. Zudem haben sich Zuschauer immer wieder über durchgesessene Sitze beklagt; auch die Bühnentechnik muss modernisiert werden.

Verwaltung und Politik hatten mehr als zwei Jahre darüber diskutiert, wie die Zukunft der Halle aussehen könnte: Neben einer Kernsanierung waren auch Abriss und Neubau diskutiert worden. Dabei folgte der Stadtrat einer Empfehlung aus dem Schul- und Kulturausschuss: Die Politiker sprachen sich für eine Instandsetzung mit erweiterter Nutzung aus; im Januar 2019 soll damit gestartet werden. Der Umbau wird bis Sommer 2020 dauern. Die ersten Kostenschätzungen lagen bei 6,3 Millionen Euro.

Das Gebäude soll - bis auf den künftig barrierefreien Eingang und ein neues Dach - außen unverändert bleiben. Im Innern sollen Möglichkeiten auch für kleinere Veranstaltungen geschaffen werden; zudem soll es mehr Wandflächen für Ausstellungen geben, auch der Catering-Betrieb soll verbessert werden. In der kommenden Woche werden die weiteren Schritte im Schul- und Kulturausschuss vorgestellt. Zur Abstimmung steht ein Ideenwettbewerb für den neuen Eingang.

"Zum Glück haben sich die Abreißer nicht durchgesetzt", meinte Udo Schiefner. Das wäre mit rund acht Millionen Euro teurer geworden und "städtebaulich nicht so interessant wie das gute, alte Stück".

"Dass der Umbau jetzt in die nächste Phase gehen kann, ist eine gute Nachricht", meint auch der Bundestagsabgeordnete Schummer. "Nach 40 Jahren kultureller Arbeit gehört die Werner-Jaeger-Halle zur Kulturgeschichte unserer Region - und das soll auch so bleiben", sagte der CDU-Politiker.

Diese Einschätzung teilt auch Bürgermeister Christian Wagner: "Die Förderung sehe ich auch als Bestätigung für den von uns eingeschlagenen Weg, die Halle zu erhalten statt abzureißen."

(busch)
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