Nettetal Brunen will den Hof Genent sanieren

Nettetal · Seit einiger Zeit liegt der längst aufgegebene Bauernhof an der Dorfstraße 100 in Leuth leer. Brieftaubenzüchter setzen während der Flugsaison dort noch ihre Tauben ein. Der Lobbericher Willi Brunen hat das Gehöft erworben.

 Zuletzt bewirtschaftete die Familie Genent den Hof im Herzen von Leuth. Rechts befand sich einst eine Schmiede, auf dem heutigen Petershof stand ursprünglich auch ein Bauernhof.

Zuletzt bewirtschaftete die Familie Genent den Hof im Herzen von Leuth. Rechts befand sich einst eine Schmiede, auf dem heutigen Petershof stand ursprünglich auch ein Bauernhof.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Der einstige Bauernhof der Familie Heino und Irmgard Genent hat den Besitzer gewechselt. Der Lobbericher Landwirt Willi Brunen, der am Flothend mit über tausend Kühen Milch erzeugt (und nebenbei Biogas produziert), hat das Anwesen Dorfstraße 100 erworben. Er will jetzt erst einmal beim Bau- und Planungsamt der Stadt Nettetal erkunden, "was ich dort überhaupt machen darf". Ihm schwebt vor, im Haupthaus und im ehemaligen Kuhstall vier Wohnungen einzurichten. Auf jeden Fall "möchte ich den Dorfcharakter nicht kaputtmachen" und den schon vor mehr als 100 Jahren bewirtschafteten Hof erhalten, erklärt er. Was mit der Scheune entlang der Dorfstraße geschieht, weiß er noch nicht. Gegenwärtig nutzten die Brieftaubenzüchter des Kreises sie als Sammelstelle vor dem Versand der Tiere zu Auflassstellen bei Wettflügen. "Die können vorerst bleiben", versichert er im Gespräch mit der RP.

Nach dem frühen Tod von Heino Genent hatten seine Frau Irmgard und die Töchter nach einiger Zeit die Landwirtschaft aufgegeben. Zuletzt stand das Wohnhaus leer. Irmgard Genent war nach Breyell umgezogen und zwei Töchter bezogen Neubauten.

Ortsvorsteher Heinz-Robert Reiners begrüßte in seiner Ansprache beim Adventskaffee der Senioren, dass der Gebäudekomplex bald wieder genutzt und nicht dem Zerfall preisgegeben werde. Er bedaure sehr, dass dies augenscheinlich mit dem Dückers-Komplex am Hampoel geschehe. Dort wurden über viele Jahre in der linken Hälfte des Gebäudeensembles Lebensmittel und vorher unter anderem auch Kohlen verkauft (Egidius und Hedwig Dückers). In der rechten Hälfte betrieben Siegbert und Paula Dückers eine Gastwirtschaft und einen Saal, der vor Jahrzehnten aber schon abgetragen wurde. Nach unterschiedlichen Zwischennutzungen liegen alle Räume leer.

Reiners zeigte sich zuversichtlich, dass bald mit den Erschließungsarbeiten für das neue Baugebiet "Südlich Hampoel" begonnen werden könne. Es seien noch letzte planungsrechtliche Fragen zu klären. Dort sollen bis zu 50 Wohnhäuser entstehen. 2016 solle auch endlich eine Planung für den Marktplatz "Petershof" konkrete Gestalt annehmen, nachdem der "Zankapfel Baumreihen" aus der Planung herausgenommen wurde. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Leuth hat vorgeschlagen, sich zunächst auf die Gestaltung der Südseite des Platzes zu konzentrieren. Reiners versicherte, dass eine Planung den Leuther Bürgern vorgestellt werde.

13 "Schulkinder" aus dem Kindergarten zeigten ein kleines Weihnachtsspiel. Doch nicht alle von ihnen werden in drei oder vier Jahren wieder mit dem Krippenspiel der Grundschule auf der Bühne stehen, denn nicht alle werden an der Grundschule in Leuth angemeldet. Das missfällt dem Ortsvorsteher. Ihre Zahl hätte ausgereicht, die Schülerzahl zu halten und damit den Bestand der Schule zu garantieren. Man könne nicht lauthals für den Erhalt der Schule protestieren, dann aber der Schule den Rücken kehren, klagte Reiners. Die Eltern gefährdeten damit auch weitere Jugendgruppen im Ort.

Was Vereine für die Jugend tun, wurde bei Auftritten des Jugendchores ( mit der dritten Klasse der Grundschule) und des Pfarrorchesters deutlich. Den Nachmittag organisierte der Kirchenchor der Pfarre St. Lambertus, der auch einige adventliche Lieder sang.

(mme)
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