Nettetal Breyell und Lobberich geht ein Licht auf

Nettetal · Im Zuge des mit den Bürgern ausgearbeiteten Stadtentwicklungskonzepts sollen der Lambertiturm und der Ingenhovenpark mitsamt der Burg in ein anderes Licht getaucht werden. Erste Vorschläge werden jetzt beraten.

 Die Burg Ingenhoven im gleichnamigen Park in Lobberich. Das Gemäuer wird angestrahlt, das Dach bleibt dunkel. Genau umgekehrte Wirkung hat das jetzt vorgelegte Lichtkonzept.

Die Burg Ingenhoven im gleichnamigen Park in Lobberich. Das Gemäuer wird angestrahlt, das Dach bleibt dunkel. Genau umgekehrte Wirkung hat das jetzt vorgelegte Lichtkonzept.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Das erste Ergebnis der göttlichen Schöpfung ist bekanntlich das Licht. Zum Licht fühlen Menschen sich immer hingezogen, und sie setzen viel Fantasie darin, ihren Wohn- und Arbeitsplatz mit Licht auszustatten. Das Licht spielt die zentrale Rolle in einem Planungsprozess, den die Stadt als Ergebnis der Diskussion um das Stadtentwicklungskonzept in Gang gesetzt hat. Monika Lohmann von der Dinnebier Licht-GmbH präsentierte jetzt Konzepte, wie Lambertiturm und Lambertimarkt in Breyell sowie Burg und Park Ingenhoven in Lobberich künftig ins Licht gesetzt werden könnten.

Ganz bewusst verzichtete die Lichtplanerin auf allzu konkrete Festlegungen. Sie will der Stadt genügend Raum lassen, sich für ein Modell zu entscheiden, das umgesetzt und finanziert werden kann. Sie zeigte aber auch, welche Möglichkeiten in dem letztlich recht bescheidenen Rahmen stecken, den die Stadt gegeben hat. So zeichnet sie in unterschiedlicher Intensität den Grundriss der einstigen Pfarrkirche im Pflaster des Lambertimarktes nach und bezieht die Bäume am Rand als Lichtträger mit ein.

Für den Turm selbst zeigt sie zwei unterschiedliche Lichtkonzepte: In einem strahlt der Turm eher von innen nach außen, im anderen illuminieren Lichtquellen das Mauerwerk und geben ihm eine nachvollziehbare Struktur. Die "Laterne" - die vom Turmverein initiierte Kanzel unter dem Dach - könnte tatsächlich demnächst wie eine Laterne Licht verteilen und so auch aus größerer Entfernung wahrgenommen werden. Für diese Lösung regt die Lichtplanerin einen Farbwechsel im sonst weißlichen Licht an.

Der Vorschlag für Breyell konzentriert sich zunächst nur auf den alten Kirchturm selbst und ist mit 50 000 Euro veranschlagt. Die weitere Be- und Ausleuchtung des Platzes kann schrittweise und über mehrere Jahre fortgeschrieben werden, unterstrich Monika Lohmann.

Wesentlich großräumiger sind die Vorschläge Lohmanns natürlich für den Ingenhovenpark in Lobberich. Lichtpunkte bilden aus der Vogelperspektive sich dahin schlängelnde Ketten und begleiten in unterschiedlicher Licht-Intensität Wege und Pfade - mal als im Boden eingelassene Beleuchtungsquellen, mal angebracht an Masten, die gleich mehrere Lichtpunkte tragen. Auch die Brücken über den Ludbach, die Uferzone des Teiches und das Wasserspiel sind in das Lichtkonzept einbezogen.

Vergleichsweise gering beleuchten will das Konzept die Burg Ingenhoven. In den vorgestellten Beispielen wird hauptsächlich das Dach in Licht getaucht, erkennbar bleiben die Umrisse des Gebäudes. Es erhält, zumindest in dem vorgestellten Vorschlag, eine etwas geheimnisvolle Ausstrahlung.

Für Lobberich sind zunächst 100 000 Euro veranschlagt. Darin enthalten ist, wie in Breyell auch, auch die Montage. Auch für den Ingenhovenpark ist vorgesehen, dass das Konzept stufenweise ausgeweitet werden kann. "Man darf ja sicherlich weiterdenken", meinte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. Sie sei froh, dass eine Anregung aus dem Stadtentwicklungsprozess jetzt in die Planung gehe. Manche Bürger fragten schon ungeduldig nach, was denn endlich verwirklicht werde. "Es wird unterschätzt, dass dazu viele kleinteilige Vorbereitungen zu treffen sind, ehe man mit der Umsetzung beginnen kann", sagte Fritzsche.

Der Ausschussvorsitzende Willi Pollmanns war angetan von den Vorschlägen. "Da wünscht man sich, dass es jetzt schon dunkel wird", meinte er. Soweit sind die Kollegen noch nicht. Das gesamte Konzept wandert in die Fraktionen und wird dort diskutiert. Hilfreich sein dürfte, dass die Lichtplanerin immer ganz konkrete, tatsächlich existierende Beleuchtungsmittel und ihre Einsatzmöglichkeiten in ihre unterschiedlichen Vorschläge eingearbeitet hat.

(RP)
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