Nettetal Blühende Unternehmen

Nettetal · Kontakte ins niederländische Limburg knüpften die Städte Nettetal und Straelen mit einem gemeinsamen Stand auf den Bedrijven Kontakt Dagen im Fresh Park in Venlo. Einigen Besuchern eröffnete sich eine andere Welt.

NETTETAL/VENLO Michael Reich untertreibt ein wenig. "Das zarte Pflänzchen muss allmählich wachsen", umschreibt der Kaldenkirchener Chef der "c.m.s-Energiesysteme" den gegenüber dem Vorjahr ordentlich vergrößerten Stand auf der Unternehmermesse. Mit seiner niederländischen Niederlassung in Belfeld ist er ganz gut gestartet.

Er profitiert mit seinen Solarsystemen von der Förderung der Stadt Venlo und erschließt auch noch den Markt in Belgien. Auf dem Stand ist zeigt er eine Wärmepumpe, die erst im Herbst in Deutschland in Kombination mit den Solarmodulen angeboten werden soll. Wichtig ist für ihn aber die Möglichkeit, auf der Messe neue Kontakte zu knüpfen "und auf die spezifischen Eigenheiten der Niederländer einzugehen".

Wagner: Flagge zeigen

Dies führt die Venloer Nachbarstädte Nettetal und Straelen gemeinsam auf die Messe. "Wer die Region ernst nimmt, muss bei diesen Gelegenheiten Flagge zeigen", erläutert Nettetals Bürgermeister Christian Wagner. "Wir müssen Nettetal bekannt machen und zeigen, was hinter dem Namen auf dem Autobahnschild steckt." Das unterstreicht sein Straelener Kollege Jörg Langemeyer, der zudem ansiedlungswilligen Unternehmen jede Menge Flächen gleich an der Autobahn in Herongen anbieten kann. Die Nettetaler müssen dagegen noch auf ihre Pläne zu "Venete" verweisen. Sie werden etwas realistischer werden, nachdem in den Niederlanden der Bauauftrag für die A 74 zwischen Kaldenkirchen und Tegelen vergeben ist. Langemeyer hebt das gemeinsame Band "Agrobusiness" hervor, das neben Nettetal und Straelen auch den Nachbarn Venlo umschließe.

Der sich dort entwickelnde Greenport mit riesigen Anbauflächen, Vermarktungseinrichtungen und ideenreichen Forschungsstätten ist das Thema bei der Eröffnung der Messe. Chefs von "b(l)oeiend ondernemen" (blühende, faszinierende Unternehmen) bekennen sich zur "nachhaltigen Zusammenarbeit in einem innovativen Greenport". Allerdings muss Venlos Bürgermeister Hubert Bruls auch einräumen, dass am Bekanntheitsgrad der "Marke Greenport" noch intensiv gearbeitet werden muss. Selbst in Limburg ist sie längst nicht überall bekannt, wie die Leadsängerin der Popgruppe einräumt, die aus Roermond kommt. Dafür stimmt sie zum Schluss ein kräftiges "Halleluja" an.

Die 3200 Fachbesucher liefen den Nettetalern und Straelenern gleich am Eingang, wo ihr Stand aufgebaut war, sozusagen in die Arme. Manche nutzten das nicht nur zu Fragen nach Ansiedlungsmöglichkeiten oder gar konkreten Leerständen in Stadtzentren, sondern auch zur Erörterung steuerlicher Probleme. Die erfuhr Nettetals Wirtschaftsförderer Peter Lange, der gerne Hilfestellung versprach. Sind die Schlagbäume verschwunden, so bestehen Grenzen noch – auch in Köpfen. So staunte ein Nettetaler Installateur über die Vielseitigkeit der 137 Aussteller: "Jenseits der Grenze gibt es ja auch noch etwas." KOMMENTAR/FRAGE DES TAGES

(RP)
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