Nettetal Baubetriebshof: Neubau auf 41 Betonpfählen

Nettetal · Voraussichtlich im Juni kommenden Jahres soll das neue Verwaltungsgebäude des Baubetriebshofs an der Breyeller Straße in Lobberich fertig sein. Die Bauarbeiten haben nach der Pfahlgründung jetzt begonnen.

 Das alte Gebäude des Baubetriebshofs ist abgebrochen, der Bau im Hintergrund wird auch verschwinden. Das Tor markiert die künftige Einfahrt.

Das alte Gebäude des Baubetriebshofs ist abgebrochen, der Bau im Hintergrund wird auch verschwinden. Das Tor markiert die künftige Einfahrt.

Foto: Peters

Rudi Ucher lacht vergnügt. "Manche Leute fragen ganz besorgt, ob wir eine Mauer vergessen haben abzubrechen. Es gab sogar schon Fragen, wieso da nachts das Licht brennt." Er lacht wieder. Die Restmauer auf dem Gelände des Baubetriebshofs muss vorerst stehen bleiben, weil an ihr Gas-, Elektro- und Wasserversorgung hängen. Das Licht ist eine optische Täuschung durch eine Laterne im rückwärtigen Bereich des Bauhofs. Sie erweckt tatsächlich den Eindruck, als arbeite da jemand auch in tiefer Nacht noch.

 So soll der Baubetriebshof demnächst aussehen. Verzichten wird die Stadt allerdings auf den Flügel mit der dunklen Fassade rechts, der entlang der Breyeller Straße gebaut werden könnte.

So soll der Baubetriebshof demnächst aussehen. Verzichten wird die Stadt allerdings auf den Flügel mit der dunklen Fassade rechts, der entlang der Breyeller Straße gebaut werden könnte.

Foto: dreika

Daran ist vorerst noch nicht zu denken. Es muss erst noch ein neues Gebäude errichtet werden, damit die Mitarbeiter aus den verschiedenen Provisorien aus- und hier zum Arbeiten einziehen können. Unter der Regie von Jutta Heintz, der Architektin im städtischen Nettebetrieb, sind zunächst einmal die Unterstellmöglichkeiten für Fahrzeuge und Maschinen im rückwärtigen Teil des Geländes errichtet worden. Hinzu kamen die Siloanlage und der Waschplatz.

Zwar wusste die Stadt, dass der Untergrund durch das Textilwerk, das hier früher stand, verunreinigt ist. Aber bei den Arbeiten beschlich die Verantwortlichen ein ungutes Gefühl. "Wir haben vorsichtshalber noch einmal geprüft, ob der Standort überhaupt taugt", berichtet die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. Die Stadt ist dann doch bei ihrer Entscheidung geblieben, auch wenn die eingerechneten Sanierungskosten in die Höhe schossen und der Zeitplan einmal mehr verzögert wurde. Abgeschobener Boden wurde und wird sorgsam von Experten auf Giftstoffe untersucht, ehe sie entscheiden, ob das Erdreich entsorgt oder weiter verwendet werden kann. Die Stadt baute weiter, weil sie zur Erkenntnis kam, dass dies wirtschaftlich sinnvoller ist. Wohnungsbau wäre wegen der Sanierungspflicht viel zu teuer geworden, Investoren hätte man für das Gelände wohl niemals gefunden. Die gesamte Oberfläche wird aber versiegelt, um Abschwemmungen zu verhindern. "Jetzt ist endlich der Zeitpunkt da, an dem es vorangeht", meint Fritzsche zu dem Projekt.

Unter der Regie der Krefelder Planungsgruppe Dreika wird jetzt mit dem Bau des Hauptgebäudes begonnen. Dazu mussten zunächst 41 Pfahlbohrungen durchgeführt werden - man baut auf schwankendem Untergrund gleich am morastigen Ufer des Windmühlenbruchs. Damit ist das Fundament für den eigentlichen Bau geschaffen. Ralf Kleinrosenblick von Dreika ist wie Fritzsche sicher, dass der Zeitplan mit etwa Juni kommenden Jahres eingehalten werden kann.

Die 69 Mitarbeiter erhalten dann endlich die überfälligen neuen Räume. Im Untergeschoss werden die Sozialräume - Umkleiden, Toiletten, Duschen - eingerichtet. Im Obergeschoss werden Büros und Besprechungsräume geschaffen. "Alles wird barrierearm sein, es gibt einen Lift, die Flure sind rollstuhlgerecht geplant", versichert Rudi Ucher vom Nettebetrieb.

Wenn das Gebäude fertig ist, kann die Fahrzeughalle verlängert werden. Als Option bleibt die Möglichkeit, in einem weiteren Bauabschnitt den Neubau um einen größeren Verwaltungstrakt entlang der Breyeller Straße zu verlängern. In der Planung ist dies berücksichtigt, ob sich der Bedarf einstellt, bleibt abzuwarten. Gekippt in der Planung ist der Kreisverkehr, stattdessen wird die Breyeller Straße Abbiegespuren erhalten, um den Verkehrsfluss nicht zu stören.

(RP)
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