Nettetal Bahnhofsunterführung knöcheltief voll Wasser

Nettetal · Rund 40.000 Liter Wasser waren in die Unterführung am Bahnhof Kaldenkirchen geflossen. Reisende liefen über die Gleise zu den Zügen

 Die Unterführung am Kaldenkirchener Bahnhof stand gestern Morgen rund zehn Zentimeter tief unter Wasser. Die Feuerwehr rückte mit Pumpen an.

Die Unterführung am Kaldenkirchener Bahnhof stand gestern Morgen rund zehn Zentimeter tief unter Wasser. Die Feuerwehr rückte mit Pumpen an.

Foto: pkn

Nach dem Starkregen in der Nacht zu gestern stand die Unterführung am Bahnhof Kaldenkirchen am Morgen etwa zehn Zentimeter tief unter Wasser. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hätten rund 40.000 Liter Wasser abgepumpt, berichtete Torsten Trienekens, Zugführer in Kaldenkirchen. "Alle Jahre wieder", gerade in der Weihnachtszeit, seien sie dort wegen Überschwemmungen im Einsatz. Bahnreisende sollen derweil über Zäune und Gleise geklettert sein, um zu ihren Zügen zu gelangen, erzählte eine Augenzeugin.

Zwar sei die Unterführung nach Regen häufig feucht und voller großer Pfützen, sagte die 18 Jahre alte Studentin aus Kaldenkirchen, "aber so heftig habe ich es noch nie erlebt". Sie habe beobachtet, wie Personen über die Gleise zu den Bahnsteigen liefen, um nicht durch das knöcheltiefe Wasser zu müssen. "Aber das ist doch wahnsinnig gefährlich", sagt sie.

Feuerwehrmann Trienekens und sein Team waren gegen 9.30 Uhr am Bahnhof und gingen mit zwei Tauchpumpen an die Arbeit. Gegen 11 Uhr hatten sie die Unterführung wieder vom Wasser befreit. Bundespolizisten sicherten den Einsatz. Auswirkungen auf den Bahnverkehr hätten die Arbeiten nicht gehabt, berichtete ein Sprecher der Bundespolizei.

Anders sah es im Ruhrgebiet aus: Dort musste die Strecke zwischen Essen und Bochum zeitweise ganz gesperrt werden. Denn auch am Bahnhof in Essen-Kray war eine Unterführung mit Wasser vollgelaufen. Auch dort liefen Bahnreisende deshalb über die Gleise, um zu ihren Zügen zu kommen - die Bundespolizei machte die Strecke dicht, Züge wurden über Herne und Gelsenkirchen umgeleitet, es kam zu Verspätungen.

 Mittags war die Unterführung wieder frei. Es blieben Pfützen.

Mittags war die Unterführung wieder frei. Es blieben Pfützen.

Foto: jobu

Nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Bahn (DB) hatte in der Kaldenkirchener Unterführung eine Pumpe nicht mehr richtig funktioniert. Die Ursache war zunächst unklar. "Es könnte auch Vandalismus gewesen sein", sagte der Sprecher. Den habe es dort schon einmal gegeben. Mitarbeiter seien gestern vor Ort gewesen, um die Technik zu begutachten. Nun werde eine neue Pumpe besorgt. Wann sie installiert werde, sei noch unklar.

Wer in solch einer Situation allerdings den Weg über die Gleise wählt, macht sich strafbar. "Das ist ein gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr", sagte der DB-Sprecher.

(RP)
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