Nettetal 800.000 Euro für Nettetaler Feuerwehr

Nettetal · Sie retteten Tiere und Menschen aus der Not: Die Nettetaler Feuerwehr war im vergangenen Jahr 5358 Stunden im Einsatz.

 Selbst an Weihnachten fahren die Feuerwehrleute raus: Als am 25. Dezember um 5 Uhr morgens ein Mini in Lobberich brannte, waren die Helfer zur Stelle, um den Schaden zu begrenzen.

Selbst an Weihnachten fahren die Feuerwehrleute raus: Als am 25. Dezember um 5 Uhr morgens ein Mini in Lobberich brannte, waren die Helfer zur Stelle, um den Schaden zu begrenzen.

Foto: Jungmann

Wenn es brannte, Bäume oder Lastwagen umkippten, eine Katze von einem 15 Meter hohen Baum gerettet werden musste, dann waren sie zur Stelle: Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Nettetal. "Ihr ehrenamtlicher Einsatz ist nicht Beruf, sondern Berufung", lobte Bürgermeister Christian Wagner am Samstagabend bei einer Versammlung der Wehr im Seerosensaal. "Es ist bei Weitem nicht selbstverständlich, dass Menschen diesen Dienst an der Gemeinschaft leisten. Diese Tatsache verdient immer wieder aufs Neue höchste Anerkennung und Würdigung."

Beispielhaft nannte Wagner einige Einsätze. So hat die Wehr ein Chinchilla gerettet, eine aufgeplatzte Asphaltfahrbahndecke gekühlt, Gas gemessen, als Unbekannte einen Geldautomaten gesprengt hatten, den Schaden beseitigt, als ein Zug gegen einen Lastwagen geprallt war.

Wie wichtig die Feuerwehr Nettetal ist, lässt sich an Zahlen ablesen: 402 Mal wurde sie alarmiert und war insgesamt 5358 Stunden im Einsatz - das entspricht 223 Tagen. Sie löschte im vergangenen Jahr einen Groß-, 110 Mittel- und Kleinbrände, leistete 226 Mal technische Hilfe, davon rettete sie 48 Mal Personen in Not und 17 Tiere. Sie half nach 40 Verkehrsunfällen und rückte 13 Mal wegen Unwetterschäden aus.

Wagner sagte, dass im laufenden Jahr in die Ausstattung der Feuerwehr investiert werden soll. So will die Verwaltung ein Vergabeverfahren einleiten, um ein Tanklöschfahrzeug für den Löschzug Hinsbeck und ein Mannschaftstransportfahrzeug für den Löschzug Breyell zu beschaffen. Auch Helme, Einsatzjacken und -hosen, Sirenen, Pumpen, Schläuche sowie Möbel für das neue Gerätehaus in Schaag sollen gekauft werden. Einschließlich der Aufwendungen für andere Sach- und Dienstleistungen sollen im laufenden Jahr rund 800.000 Euro für die Feuerwehr ausgegeben werden. Dazu kommen die Kosten für das neue Gerätehaus in Schaag. Dessen Bau soll in Kürze beginnen.

Der Bürgermeister Wagner lobte den Einsatz der Feuerwehr bei der Flüchtlingshilfe. Darauf ging auch Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel ein: "Wir können das, und wir schaffen das. Das hat auch etwas mit Mitleid und Nächstenliebe zu tun. Flüchtlinge sind schon als Kameraden bei uns." An die Bürger appellierte er: "Behindert die Feuerwehr nicht mit euren so liebgewonnenen Autos bei Einsätzen!"

Wehrführer Leo Thoenissen, sein Vertreter Heinz-Willi Lehnen und Geschäftsführer Roland Peter Brüster-Schmitz und Ulrich Berten von der Jugendfeuerwehr gingen in ihren Berichten auf das Geschehen und Personalbewegungen ein: Die Gesamtwehr Nettetal verfügt über 198 aktive Kameradinnen und Kameraden, im vergangenen Jahr waren es 200. Die Jugendfeuerwehr konnte Mitglieder gewinnen, so dass derzeit 35 Kameraden dabei sind. Ein Jahr zuvor waren es 27. Außerdem sind 80 Alterskameraden, 23 aktive und acht passive Musiker bei der Kreisfeuerwehrkapelle sowie 37 aktive Musiker beim Trommlerkorps dabei.

Die Kreisfeuerwehrkapelle sorgte übrigens für gute Stimmung: Sie begleitete die Versammlung musikalisch und spielte etwa den Marsch "Alte Kameraden". Es gab viel Applaus und stehende Ovationen.

(sa)
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