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Moers Zwei Schülerinnen lesen für Erwachsene

Moers · Lena Heger (12) und Jill Pannen (11) rezitieren Kants "Zum ewigen Frieden" an der Kleinen Allee 10.

 Theaterpädagogin Maria Filimonov und die Vorleserinnen Lena Heger und Jill Pannen proben im Studio.

Theaterpädagogin Maria Filimonov und die Vorleserinnen Lena Heger und Jill Pannen proben im Studio.

Foto: mkoo

Der Kids-Club am Jungen Schlosstheater wagt ein ungewöhnliches neues Format: Kinder lesen für Erwachsene. Protagonistinnen der Premiere am Mittwoch, 25. November, 18 Uhr, an der Kleinen Allee 10 sind die beiden Sechstklässlerinnen Lena Heger und Jill Pannen. Das, was sie den erwachsenen Zuhörern vorlesen werden, ist nicht von Pappe: Sie rezitieren aus Immanuel Kants moralphilosophischer Untersuchung "Zum ewigen Frieden", verfasst im Jahr 1796.

"Was hat der sich bloß dabei gedacht? Das ist ganz schön hochnäsig. Die Sprache ist so schwierig, dass selbst Erwachsene den Text nicht richtig verstehen", sagt Jill Pannen in der Probe zu Theaterpädagogin Maria Filimonov. Dabei schwingt schon ein bisschen Stolz mit, dass sie und ihre Schulfreundin Lena Heger den schwierigen Text so flüssig und pointiert vortragen können.

Die Idee, die klassische Vorlesesituation im Kinderzimmer umzudrehen und Kinder für Erwachsene lesen zu lassen, hatte Maria Filimonov. Die Theaterpädagogin hat festgestellt, dass Büchern und Theaterstücken für Kinder oft die "verkopfte Perspektive" von Erwachsenen innewohnt. "Und dass sich am Ende die Erwachsenen am meisten darüber amüsieren", erklärt Maria Filimonov ihr Konzept der Kinderlesung, mit dem sie diese Entwicklung auf die Spitze treiben möchte. In Jill Pannen und Lena Heger hat sie wunderbare und aufgeweckte Mitspielerinnen gefunden, die begeisterte Vorleserinnen sind. "Lesen macht Spaß", erklärt Lena Heger, warum sie sich in der neuen Lesereihe "Was hat dich so stark gemacht" am Jungen Schlosstheater beteiligt. "Außerdem zeigen wir, was wir können. Im Text sind richtig lange Sätze", sagt ihre Mitleserin Jill Pannen."

Maria Filimonov stieß überall auf positive Resonanz, wo sie ihre Idee auch immer vorstellte. Besonders freut es sie, dass sie in den beiden Schülerinnen des Gymnasiums Adolfinum Kinder getroffen hat, die das reflektieren, was sie gelesen haben. "Sie haben verstanden, um was es in Kants philosophischen Entwurf geht, dessen Appell an allgemeingültige Völkerrechte bis heute Gültigkeit hat", sagt die Theaterpädagogin. Im nächsten Jahr sollen weitere Lesungen folgen.

(aka)
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