Moers Zulassungsstelle: Samstagsservice auf der Kippe
Moers · Wenn es darum geht, ein Auto an- oder umzumelden, kommt für viele Berufstätige vor allem der samstägliche Gang in die Zulassungsstelle infrage. So werden die Zulassungsstellen des Kreises in Wesel und Moers am Samstag besonders stark besucht: Zehn Prozent aller Kunden kommen an diesem Tag, obwohl nur drei Stunden lang geöffnet ist. Nun steht dieser Service auf der Kippe. Die Kooperation von CDU, Grünen und FDP/VWG im Kreistag hat beantragt, die Zulassungsstellen aus Spargründen samstags zu schließen und dafür die Öffnungszeiten an einem anderen Wochentag auszudehnen. Im Hintergrund stehen Bemühungen, den Hebesatz für die Kreisumlage (das Geld, das die Kommunen an den Kreis zahlen müssen) nicht zu erhöhen - dafür hat sich beispielsweise der Moerser Stadtrat einstimmig in einer Resolution ausgesprochen.
Die Kreisverwaltung hat für die morgige Sitzung des Kreisausschusses (16 Uhr, Kreishaus Wesel) vier Varianten erarbeitet, nach denen zwischen 0,8 und 2,8 Stellen und zwischen 40.200 und 141.200 Euro jährlich eingespart werden können. Zwölf bis 20 Prozent der Kunden - je nach Variante - müssten künftig aber Wartezeiten von mehr als einer Stunde in Kauf nehmen; zum Teil würden diese wohl noch erheblich länger. Die Praxis habe gezeigt, so die Kreisverwaltung, dass Wartezeiten von mehr als 60 Minuten für Kunden nicht mehr zumutbar seien. Es sei deshalb zu erwarten, dass die Mitarbeiter einem "massiven Unmut" der Kunden ausgesetzt würden.
Massiven Unmut über die Sparvorschläge der "Jamaika-Kooperation" im Kreistag, wie auch die Streichung des Zuschusses für das Landestheater Burghofbühne, zeigen bereits SPD und Linke. Die SPD hat "harten Widerstand gegen die diversen Kahlschlagpläne der Koalition" angekündigt. Karin Pohl, Linke, teilte mit: "Aus den Vorlagen der Verwaltung wird deutlich, was für verzweifelte und zerstörerische Maßnahmen nötig wären, um den Anstieg der Kreisumlage spürbar zu verringern." Mehr auf Seite C 6
