Moers Wuff! Das Hundehaus wird nun doch gebaut

Moers · Gestern erfolgte der "erste Spatenstich" für das seit Jahren angekündigte Vorhaben im Moerser Tierheim. Der Tierschutzverein investiert eine halbe Million Euro. Viele Spender haben das Projekt unterstützt.

 Endlich geht's los! Der erste Spatenstich, unter anderem mit (von rechts) dem Vereinsvorsitzenden Peter Kuhnen und den Bürgermeistern Harald Lenßen und Christoph Fleischhauer.

Endlich geht's los! Der erste Spatenstich, unter anderem mit (von rechts) dem Vereinsvorsitzenden Peter Kuhnen und den Bürgermeistern Harald Lenßen und Christoph Fleischhauer.

Foto: Klaus Dieker

Der Tierschutzverein baut ein neues Hundehaus im Tierheim am Peschkenhof! Dass es tatsächlich soweit kommen würde, haben in den vergangenen Jahren viele Moerser vermutlich nicht mehr geglaubt. Zwar hatte der Verein einige zigtausend Euro an Spenden für das Projekt gesammelt. Zwischenzeitlich hatte er allerdings mehr mit internen Streitigkeiten und Vorstandsrücktritten von sich reden gemacht, als mit dem Vorantreiben der Planung.

Aber die Querelen sind Geschichte. Gestern erfolgte der "erste Spatenstich" für das neue Hundehaus, dessen Entwurf aus dem Kapellener Architekturbüro Stahlmann Roswalka stammt. Das Hundehaus wird auf 300 Quadratmetern Gesamtfläche Platz für bis zu 26 mittelgroße Tiere bieten. Insgesamt zehn je 12,5 Quadratmeter große Zwinger sind vorgesehen, jeder mit einem neun Quadratmeter großer Auslauf gehören. Zwei der Zwinger werden als Krankenstation dienen, zwei weitere als Tollwut-Quarantänestation. Sie werde in Absprache mit dem Kreis-Veterinäramt eingerichtet, erzählte Peter Kuhnen, Vorsitzender des Tierschutzvereins. "Das ist am linken Niederrhein einmalig."

Zum neuen Hundehaus gehören auch ein Futterlager und eine sogenannte Futterküche, ein Hauswirtschaftsraum sowie ein Wäschelager und eine Waschküche. Geheizt wird klimafreundlich mit einer Luftwärmepumpe.

Das alles hat seinen Preis, nämlich 500.000 Euro. Den größten Teil der Summe, nämlich rund 370.000 Euro hat der Tierschutzverein bereits angespart: Viele Menschen haben in den vergangenen Jahren Geld im Rahmen der Aktion "Moers gibt (für) Pfötchen" gespendet. Den größten Batzen zur Finanzierung steuerte Hans Burg aus Wesel bei: Er überwies dem Tierschutzverein 200.000 Euro aus dem Vermächtnis seiner Frau Ina. Leider sei Burg inzwischen selbst verstorben, berichtete Kuhnen gestern. Dessen Sohn wird aber zur Eröffnung des neuen Hundehauses im Sommer 2018 erwartet.

Das alte Hundehaus des Tierheims stammte aus den 1950er Jahren, war baulich angeschlagen und entsprach nicht mehr den Standards für die Hundehaltung im Heim. Schon 2001 sei darüber nachgedacht worden, ein neues Hundehaus zu errichten, sagte gestern Peter Kuhnen. Im Tierheim am Peschkenhof betreut der Tierschutzverein im Auftrag der Stadt Neukirchen-Vluyn Fundtiere, darüber hinaus nimmt er Tiere aus Moers auf, wenn deren Halter diese nicht mehr beherbergen können. Was Fundtiere angeht, arbeitet die Stadt Moers inzwischen mit dem Tierschutzverein Kamp-Lintfort zusammen. Bürgermeister Christoph Fleischhauer betonte gestern, dass dies mit dem "schnöden Geld" und nicht mit Personen zusammenhänge. Wie sein Neukirchen-Vluyner Kollege Harald Lenßen gratulierte er dem Tierschutzverein Moers dazu, die Probleme der Vergangenheit überwunden zu haben.

(RP)
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