Moers Wie schnell schmelzen zwei Eisblöcke?

Moers · Bis zum 8. November bietet sich vor der evangelischen Stadtkirche ein ungewohntes Bild: Zwei weiße Holzhütten mit Wellblechdach stehen im Kontrast zur historischen Kulisse. Der Grund ist die "Eisblockwette" der Stadt Moers.

 Eis im Kasten: Bürgermeister Christoph Fleischhauer setzt bei der "Eisblockwette" auf das sanierte Haus.

Eis im Kasten: Bürgermeister Christoph Fleischhauer setzt bei der "Eisblockwette" auf das sanierte Haus.

Foto: K. Dieker

Sie sehen aus wie einfache Informationshäuschen, doch sie haben es in sich: In jedem Haus befinden sich insgesamt zwölf Eisblöcke in einer blauen Plastikplane. Ein Block wiegt 20 Kilogramm. Beide Holzhütten umfassen somit jeweils 240 Liter gefrorenes Wasser. Die eine Konstruktion ist isoliert, die andere nicht. "Wir wollen damit den Energieverbrauch eines gedämmten und nicht gedämmten Hauses demonstrieren", erklärt Rita Lasson-Ploß von der Stadt Moers. "Eis macht dabei am besten sichtbar, wie etwas weniger wird. Das geschmolzene Eis entspricht der verbrauchten Wärme." Bis zum 23. Oktober um zwölf Uhr können Bürger und Schulklassen schätzen, wie viel Eis in den jeweiligen Kästen schmilzt. Dadurch soll Klimaschutz und dessen Bedeutung sichtbar und bewusst gemacht werden. "Der Mensch braucht Greifbares und Wahrnehmbares. Möglichst plakativ wird hier gezeigt, wofür Dämmung da ist, und wie man Energie sparen kann", sagt Bürgermeister Christoph Fleischhauer. Das sei sowohl ein Gewinn für die Umwelt als auch für den Privathaushalt. "Umweltschutz und finanzielle Einsparungen werden so zur Win-win-Situation."

Durch die "Eisblockwette" soll gezeigt werden, dass eine Dämmung Sinn macht. "Private Haushalte haben ein unglaublich großes Potenzial an Energieeinsparungen. Wir wollen dafür ein Bewusstsein schaffen." Dieses könne gar nicht früh genug vermittelt werden. "Gerade Kinder sind sehr wichtig. Denn sie sind die nächsten Erwachsenen und ein Multiplikator in der Vermittlung von Umweltbewusstsein." So seien es die Jüngsten, die Mama und Papa ermahnten, das Licht auszumachen, wenn sie zum Beispiel die Küche verlassen.

Um auch die Erwachsenen zu sensibilisieren, gibt es ein Energieberatungs-Mobil der Energie-Agentur NRW, das durch die Region fährt und gestern in Moers Halt gemacht hat. Seit 17 Jahren informiert dort Günter Neunert über Energiesparmaßnahmen und Förderprogramme. "Ich habe nahezu mein ganzes Leben dem Umweltschutz gewidmet. Ein Verständnis dafür ist enorm wichtig." Deshalb bringt er sein Wissen gerne möglichst nah zu den Bürgern. "Manchmal muss man ein bisschen Detektiv spielen, was die beste Lösung im Einzelfall ist."

Am 8. November werden die Gewinner der Wette bekannt gegeben und die Klimaschutzflagge verliehen. "Am Ende werden die Reste der Eisblöcke gewogen, das ist die genauste Methode", so Lasson-Ploß. Es gewinnt der Tipp, der am nächsten an das Endgewicht herankommt. "Schulklassen können unter anderem einen Zuschuss zur Klassenkasse gewinnen." Die anderen bekommen beispielsweise eine kostenfreie Energieberatung.

Teilnahmeunterlagen gibt es im Rathaus Moers und unter www.moers.de.

(RP)
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