Moers Wie sagt man das bei Euch?

Moers · Die Ganztagsschule St. Marien-Willi Fährmann in Meerbeck wird morgen für ein Projekt mit Partnerschulen aus Litauenund der Türkei ausgezeichnet. Im Vordergrund stand die europäische Zusammenarbeit und kulturelle Verständigung.

 Die Schüler der Ganztagsschule St. Marien-Willi Fährmann in Meerbeck werden morgen ausgezeichnet.

Die Schüler der Ganztagsschule St. Marien-Willi Fährmann in Meerbeck werden morgen ausgezeichnet.

Foto: Klaus Dieker

Projektleiterin Barbara Klaßen ist sichtlich zufrieden. Morgen werden ihre Schüler auf der größten Bildungsmesse in Deutschland, der Didacta, für ihr Projekt "Wie sagt man das bei Euch?" prämiert.

Das Projekt, das in Kooperation mit zwei Schulen aus der Türkei und einer Schule aus Litauen durchgeführt wurde und ausschließlich über verschiedene Onlinekanäle lief, hatte einerseits das Ziel die Medienkompetenz der Kinder zu stärken, andererseits im Sinne der europäischen Einigung fremde Kulturen kennenzulernen. "Es ging darum, über den Tellerrand hinaus zu blicken", sagt Andrea Klaffki, Leiterin des offenen Ganztags, über das Projekt.

Über eine Webseite und Online-Telefonkonferenzen waren die Schüler aus Moers mit ihren internationalen Mitschülern im stetigen Kontakt. "Die Verständigung lief vorrangig auf Deutsch, denn alle Partnerschulen haben das Fach im Lehrplan stehen", erklärt Barbara Klaßen.

"Durch den Umstand, dass viele unserer Schüler türkische Wurzeln haben, konnten sie bei Verständigungsschwierigkeiten vermitteln. So haben sie sich nebenbei und spielerisch mit den verschiedenen Sprachen auseinandergesetzt." Zu Beginn des Projekts ging es darum, die anderen Kinder kennenzulernen. In kleinen Videobotschaften stellten sich die Teilnehmer des Projekts gegenseitig vor. Es folgten verschiedene gemeinsame Aktivitäten und Aktionen: Die Schüler bastelten Geburtstagsuhren in allen drei Sprachen, sie produzierten sogenannte "Monatselfchen", in denen sie die unterschiedlichen Monate eines Jahres in elf Wörter präsentierten oder sie "spielten Verben", also stellten Verben pantomimisch nach.

Über das Jahr hinweg sei man so immer weiter zusammengewachsen. Am meisten freuten sich die Kinder aber über die Pakete, die sich die Partnerschulen gegenseitig zuschickten. Die Moerser Schüler durften selbstgebastelte Karten, Armbänder oder Anstecker mit türkischen Glücksbringern auspacken, die türkischen Schüler bekamen Süßigkeiten, denn "Schokolade ist in der Türkei das größte!", wie Barbara Klaßen weiß.

Zum Abschluss des Projekts stellten die Grundschüler in einem Jahresbericht die traditionellen und kulturellen Feste ihrer Heimatländer vor: Die Moerser sangen in einer Videobotschaft fröhlich Martinslieder, die türkischen Kinder brachten ihren deutschen Freunden die Bedeutung des Fastenmonats Ramadan näher und aus Litauen gab es selbstgemalte Ostereier.

Einig sind sich die Kinder, die morgen alle die Reise nach Köln antreten werden, darüber, dass das Projekt ein voller Erfolg war. "Es hat wirklich viel Spaß gemacht, etwas über die andere Länder zu erfahren", sagt Laura. Sie hatte sich für das Projekt angemeldet, weil sie gerne etwas mit dem Computer machen wollte.

Nähere Informationen zu dem Projekt sind auf der Internetseite https://twinspace.etwinning.net/438 zu finden.

Die Ganztagsschule an der Kirschenallee bietet seit 2013 die eTwinning-Projekte an. Im laufenden Projekt geht es um Kinderrechte.

(RP)
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