Einfach Energie Enni Und Rp Erklären Energie-Themen Kinderleicht Wie aus Wind Strom wird

Moers · Schon früher wussten die Menschen, dass Wind enorm viel Kraft hat. Sie nutzten seine Energie, um Getreide zu mahlen. Heute wird die Windenergie in Strom umgewandelt.

Moers In der letzten Ausgabe habt ihr so einiges über die erneuerbare Energie der Sonne erfahren und wie man mit Hilfe von Photovoltaikanlagen aus Sonnenstrahlen Strom erzeugen kann. Diese Woche dreht sich alles um den Wind und wie in Windkraftanlagen diese luftige Energie umgewandelt werden kann.

Wem schon einmal der Regenschirm von einem starken Windstoß geklaut wurde und wer bereits mit einem Papierdrachen hat kämpfen müssen, der weiß, dass der Wind eine enorme Kraft hat. Diese natürliche Kraft lässt sich nutzen, um zum Beispiel Windräder anzutreiben. Daraus wird dann Energie gemacht, die unter anderem auch unsere Heizungen betreibt. So kann Wind nicht nur kalt und zugig sein, sondern auch wohlige Wärme bringen.

Die Idee, Wind als Energieträger zu nutzen, ist nicht neu: Schon vor Hunderten von Jahren haben unsere Vorfahren mit Windmühlen Getreide gemahlen. Was mit bloßen Händen sehr schwer ist, wird mithilfe eines durch Wind angetriebenen Mühlrades erheblich einfacher. In Neukirchen-Vluyn könnt ihr so eine Mühle ganz aus der Nähe betrachten: Die alte Mühle in der Dong sieht noch genauso aus wie früher.

Die Windräder von heute sind den Windmühlen gar nicht mal so unähnlich. Statt vier Windmühlenblätter haben sie meist drei riesengroße Propeller, so genannte Rotoren. Diese Rotoren sitzen auf einem hohen Turm. Dass die Windräder nur drei und nicht vier oder fünf Rotoren haben, liegt daran, dass das Material dafür sehr teuer ist. Mehr Rotoren bringen auch gar nicht so viel mehr Strom ein, weswegen Experten sagen, dass mehr als drei Antriebsblätter "unwirtschaftlich" seien.

Moderne Windkraftanlagen, wie ihr sie vielleicht schon einmal am Meer oder auch in Repelen gesehen habt, sehen nicht nur fast genauso aus wie Windmühlen, sie funktionieren auch nach dem gleichen Prinzip. Natürlich mahlen sie heute kein Korn mehr, dafür produzieren sie aber Strom, den wir wiederum zum Kochen und Backen verwenden können.

Durch die sogenannte Auftriebskraft werden die Rotoren in Bewegung gesetzt. Diese Bewegung wird durch den Triebstrang an den Generator im Inneren der Anlage weitergegeben. Dieser wandelt dann die mechanische Energie in elektrische Energie um. Das Gleiche passiert auch in einem Fahrraddynamo: Die mechanische Kraft, also dein Treten in die Pedale, wird in elektrische Energie umgewandelt, und so kann die Lampe an deinem Fahrrad leuchten.

Je stärker der Wind bläst, desto mehr Strom kommt in die Steckdose. Aus diesem Grund werden seit einigen Jahren vor allem an sehr windigen Orten, wie zum Beispiel an den Küsten und in Gebirgen, sogenannte Windparks gebaut. Dort stehen viele Windräder Seite an Seite, wie Nachbarn in einem Dorf.

Aber auch hier in Moers "müllert" unser Stromversorger, die Enni, Wind. In Moers-Repelen hat sie schon zwei Windräder errichten lassen und im sogenannten Kohlenhuck sollen bald weitere Windräder für Strom sorgen.

Wie die Sonne ist auch der Wind ein umweltfreundlicher Energieträger. Dazu ist er auch ebenso unendlich. Das heißt, dass Strom aus Windenergie nie knapp werden kann. Ein Windrad wie das in Repelen hat eine Leistung von knapp zwei Megawatt. Watt ist die Einheit, in der die Leistung gemessen wird. Man misst damit, wie viel Energie in einer Zeitspanne produziert wird. Mit zwei Megawatt können vier Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr produziert werden. Das reicht aus, um 1200 Familien für ein Jahr mit Strom zu versorgen.

2015 lag der Anteil der Windenergie an der deutschen Stromversorgung bei rund acht Prozent. Das klingt erst einmal nicht viel, aber der Prozentsatz steigt weiter an und zusammen mit den anderen erneuerbaren Energieträgern sind wir bald gar nicht mehr so weit davon entfernt, auf andere Energieträger wie Atom- und Kohlekraft zu verzichten.

(lcon)
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