Moers Werbering k. o. - jetzt rüstet die Altstadt auf

Moers · Bummeln, unterhalten, genießen: Anfang November wollen die Geschäfte an Friedrichstraße, Pfefferstraße und Kirchstraße sich den Kunden in besonderer Atmosphäre bis in den Abend präsentieren.

 RP-Foto: kdi (archiv)

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Foto: Dieker Klaus

Vier Wochen nach dem Moerser Herbst steht in der Innenstadt ein weiteres, wenn auch kleineres Fest an: "Die Altstadt Moers erleben" heißt es erstmals zwischen Donnerstag, 2. November, und Samstag, 4. November, an Friedrichstraße, Kirchstraße und Pfefferstraße. "Alle sprechen über die Altstadt, aber keiner tut etwas", sagt Initiator Ulrich Gies. "Wir müssen Ambiente schaffen", laute die Devise für die drei Einkaufstage. Geschäfte präsentieren sich abends im Kerzenschein, die Straßen werden geschmückt, die Altstadt-Lokale Ritumenti, Schneiderei und La Piazza sorgen für Gaumenfreudenm und Musiker spielen für einen netten Soundtrack zum Bummeln, Shoppen und Genießen. Für "Feierabend-Kunden" besonders interessant: Die Geschäfte bleiben am Donnerstag bis 21 Uhr, am Freitag bis 20 Uhr und am Samstag bis 18 Uhr geöffnet. Das Altstadt-Event dient der Werbung für ein starkes Stück Einkaufs-Moers. Mehr als 60 inhabergeführte Betriebe und Dienstleister seien an den drei Straßen ansässig, sagt Gies. Er geht davon aus, dass sich rund 90 Prozent von ihnen an "Altstadt Moers erleben" beteiligen.

Vor allem von dem "langen Donnerstag" erhofft sich Gies eine Signalwirkung. "Er hat früher Kunden angezogen, ist aber im Zuge der allgemeinen Lockerung der Ladenöffnungszeiten leider untergegangen." Der Donnerstagabend sei als Einkaufstermin besonders attraktiv: "Da ist immer schlechtes TV-Programm und nie Fußball." Gies möchte den langen Donnerstag in Moers grundsätzlich wieder einführen. Gleichzeitig schlägt er vor, die Parkgebührenregelung in der Innenstadt zu überdenken. "Früher musste offiziell bis 17.30 Uhr ein Parkschein gelöst werden. Mit Betätigung der ,Brötchentaste' konnte man schon ab 17.10 Uhr frei parken." Die aktuelle Parkgebührenregelung (bis 19 Uhr, samstags bis 16 Uhr) sei mit schuld daran, dass Berufspendler auf dem Weg nach Hause nicht mehr so oft in der Innenstadt Halt machten wie früher.

Mit der Premiere von "Altstadt Moers erleben" präsentieren sich die Geschäftsleute im Viertel als Gemeinschaft und demonstrieren eine Geschlossenheit, wie sie im Moerser Werbering nicht mehr herrscht. Wie berichtet gab es nach dem "Moerser Herbst" Krach im Werbering, Mitglieder sind ausgetreten und Vorstandsmitglieder zurückgetreten. "Der Moerser Herbst war eine Blamage für Moers", wiederholt Ulrich Gies seine Kritik. Er sieht das Altstadt-Fest Anfang November als wegweisend dafür, wie Stadtfeste in Moers künftig organisiert werden könnten: Die Geschäftsleute in den einzelnen Quartieren (Altstadt, Neustraße, Steinstraße, Wallzentrum und Homberger Straße) sollten - so die Idee - nach vorheriger Absprache untereinander jeweils selbst organisatorisch tätig werden. "Ob dies dann unter dem Dach des Werberings oder der Immobilien-Standortgemeinschaft erfolgt, spielt keine Rolle", findet Gies, der den Werbering früher selbst lange Zeit geleitet hat. Im Zweifelsfall könne der Werbering auch in der ISG aufgehen.

Der Werbering-Vorstand will Anfang November über die Zukunft des Vereins beraten.

(RP)
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