Rheurdt Wenn Heimat Musik bedeutet

Rheurdt · Aus Liebe zu handgemachter Musik entstand in Schaephuysen ein Festival, das weit über die Region hinaus bekannt ist. Der Verein Heimspiel Schaephuysen liefert auch ein Bekenntnis zur Heimat und ihren Menschen ab.

 Peter Hoyer, Erik Brümmer, Axel Schmieding, Simon Galka und Miriam Verberg organisieren das Heimspiel-Festival in Schaephuysen.

Peter Hoyer, Erik Brümmer, Axel Schmieding, Simon Galka und Miriam Verberg organisieren das Heimspiel-Festival in Schaephuysen.

Foto: KLaus Dieker

Die Termine stehen fest, ebenso die Veranstaltungsorte. Am 15. und 16. Juni sorgt Schaephuysen bei den Freunden der Musik wieder für ein Raunen. Heimspiel Schaephuysen geht in eine neue Auflage, genauso wie es sich die Macher vorgenommen haben.

Zum sogenannten Orga-Team gehören Peter Hoyer, Axel Schmieding, Simon Galka, Erik Brümmer und Miriam Kerberg. Den Traum, vor Ort ein Musikfestival auf die Beine zu stellen und so einfach für Abwechslung im Dorf zu sorgen, pflegten sie seit Jahren. "Irgendwie haben wir uns nicht getraut und es immer vor uns hergeschoben", erinnert sich Peter Hoyer. Aber als dann im Rahmen der Dorfentwicklungspläne Bewegung in die Sache kam, die Interessengemeinschaft der Schaephuysener Vereine aktiv wurde, schlug auch die Stunde für das Musikprojekt.

Als Verein Schaephuysen Heimspiel agierten die Macher und haben inzwischen viel Unterstützung. Heimspiel ist mittlerweile eine Herzensangelegenheit vieler. Einerseits, weil regionale Bands den Marktplatz rocken, andererseits weil der Erlös für einen guten Zweck an regionale Organisationen gespendet wird. So gingen die Spenden der letzten Jahre an die Glykokids, einen Verein, der sich um Kinder mit genetischen Stoffwechselerkrankungen kümmert wie auch Kinder mit Krebserkrankungen.

Die Resonanz auf das frische Musikangebot mit Bands aus der Region kombiniert mit einer Spende hat die Dorfgemeinschaft beflügelt. "Das Dorf war richtig bewegt", sagt Erik Brümmer. Hinzu kam die Feststellung, dass das Festival punktgenau abgelaufen ist. "Keiner hat zu Anfang etwas erwartet", sagt Miriam Kerberg. Über Mund-zu-Propaganda machte Schaephuysen Heimspiel die Runde und erreichte sogar eine Band in Kolumbien, die auch auftrat. Startete die Premiere mit 1000 Gästen, erreichte die zweite Ausgabe schon 1500 Musikfans. In diesem Jahr sind gleich zwei Tage für Heimspiel reserviert.

Ganz nach dem Motto "Wir lassen die Kirche im Dorf" öffnet Pfarrer Norbert Derix für Freitagabend sogar die Hubertuskirche. "Er freut sich, dass die heimische Kirche öffentliche Kulturstätte wird. Wir sind auf die Akustik gespannt", heißt es aus der Runde. Auch wenn das nächste Festival ansteht, Routine macht sich nicht breit. "Wir können uns nur verbessern", sagt Axel Schmieding. Welche Kreise ein solches Festival zieht, machte der Kartenverkauf deutlich. "Wir haben sogar Karten ins Sauerland verschickt", so Simon Galka. Die Organisation eines Festivals ist spannend genug. "Wir erleben noch mehr. Heimspiel hat uns alle zusammenrücken lassen. Wir alle sind das kleine Dorf mit dem großen Herzen", sagt Peter Hoyer. Heimat gelebt wird bei den Ehrenamtlern, die hinter den Kulissen für den reibungslosen Ablauf sorgen. Rund 90 engagieren sich, die Helferparty im Anschluss gilt mittlerweile als legendär. "Die Helferrunde funktioniert, weil unsere Gemeinschaft funktioniert", heißt es aus dem Team. "Wir können Leute draußen zeigen, wie gut es zuhause ist", so Hoyer.

Karten zu beiden Veranstaltungen sind an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich oder können online unter www.schaephuysen-heimspiel.de gebucht werden.

(RP)
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