Rheurdt Wegekreuz an Wallstraße ist wieder wie neu

Rheurdt · Im Frühjahr 2014 war festgestellt worden, dass Kreuz und Korpus renovierungsbedürftig sind.

Rheurdt: Wegekreuz an Wallstraße ist wieder wie neu
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Das Wegekreuz an der Wallstraße erstrahlt in neuem Glanz am alten Standort. Im Frühjahr 2014 war bei einer Kontrolle festgestellt worden, dass Kreuz und Korpus renovierungsbedürftig waren. Die Schäden am Holz konnten nicht behoben werden, nach Rücksprache mit der Denkmalbehörde ließ die Gemeinde es deshalb erneuern. Der Korpus und die Abdeckung konnten nach fachmännischer Behandlung erhalten werden. Die Arbeiten wurden von örtlichen Handwerkern der Tischlerwerkstatt Knoor, der Tönnis Metallbau und Design sowie Malermeister Elbers ausgeführt. Eine Rasenfläche wurde angelegt, um der Nachbarschaft, die das Kreuz und die umgebende Fläche pflegt, die Arbeit zu erleichtern.

Das Wegekreuz gehört zu den Segensstationen der Fronleichnamsprozession. Auf 130 bis 140 Jahre schätzt Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen sein Alter. Die gerade erfolgte Erneuerung ist bereits die vierte. "Der 1961 geborene Metzgermeister Christian Heymanns erneuerte das Kreuz um die Jahrhundertwende. Durch die regelmäßige Pflege und Wartung konnte das Kreuz allen Unbilden der Witterung bis zum Anfang des 2. Weltkriegs standhalten", schrieb der inzwischen verstorbene Rheurdter Hans Brixius 1986 in einem Artikel, der damals im Mitteilungsblatt der Gemeinde erschien. "Die wie ein Beschützer wirkende riesige Kastanie wurde im Jahre 1928 von Bürgermeister Komp gepflanzt." Wie Bürgermeister Kleinenkuhnen zu berichten weiß, musste der Baum inzwischen durch eine neue Kastanie ersetzt werden.

1941 ließen laut Brixius "die großzügige Spende einer Eichenbohle der Frau Jakob Minten und die kostenlosen handwerklichen Arbeiten der Schreinerei Ludwig Hoeps" das Kreuz neu entstehen. Der Korpus wurde von Tillmann Brixius restauriert. Pfarrer Wilhelm Peilmann segnete das Kreuz neu ein.

Bis 1968 hatten Wind und Wetter dem Kreuz wieder so zugesetzt, dass Ersatz hermusste. "Werner Och besorgte von der Zeche Friedrich-Heinrich ausgediente Spurlatten, bearbeitete diese kostbaren Edelhölzer und zimmerte das heute noch stehende Kreuz zusammen", schrieb Hans Brixius. Franz Kuttelwascher brachte später eine handgeschmiedete Vase an. Die Nachbarschaft sorgte fortan für Blumenschmuck.

Das Wegekreuz sei "ein Kleinod in unserer christlich-niederrheinischen Kulturlandschaft", schloss Hans Brixius seine Ausführungen. Ein Urteil, das Bestand hat.

(RP)
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